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Auch, wenn ich mir wahrscheinlich jetzt wieder von allen Seiten Prügel einhandle:
"Von außen betrachtet"
- ist Duncan vielleicht einer von denen, die extrem lang brauchen, wobei ich nicht weiß, wie seine Prägephase aussah: Seit seiner 8. Lebenswoche hat er jedenfalls mit einer erfahrenen und hingebungsvollen Bezugsperson gelebt
- sind die Rückgekauften und Geretteten sicher immer Problemfälle, weil sie schlechte Erfahrungen machen mußten, und Peter und Franziska ist hoch anzurechnen, daß sie sich dieser Aufgabe annehmen
- habe ich seit meinem Auftauchen als Alien hier viele, wirklich sehr viele, Manchester-Terrier getroffen und auch etliche näher kennengelernt, die Ansätze zu den von Steffi geschilderten Problemen auch dann zeigen, wenn sie weder eine schlechte Herkunft, noch schlimme Erfahrungen, noch eine problematische Gegenwart haben
- sollte der Hinweis auf Probleme in einer Rasse, gleichgültig, ob es sich um Atemprobleme beim Mops, PRA beim Cattledog oder ein diffuses "Nicht-so-besonders-gut-zurechtkommen-mit-der-Welt-wie-sie-nun-mal-ist" beim Manchester-Terrier handelt, nicht Grund für einen fast schon beleidigten Aufschrei und Schuldzuweisungen an den Überbringer schlechter Nachrichten sein, sondern Beginn der Überlegung, was man künftig vielleicht wie handhaben oder ändern kann, um im Interesse von Hunden (und Menschen) das gemeinsame Dasein zu erleichtern. Und dazu kann gehören, daß man bei der Zuchtauswahl eben nicht primär auf die wirklich faszinierende Optik des Manchester-Terrier und die "richtige" Ohrenhaltung und Größe schaut, sondern Verhaltenssicherheit für so wichtig einstuft wie vWD-Freiheit. Dazu bedarf es allerdings der Offenheit im Umgang.
Letztlich, wegen des "Kehrens vor der eigenen Tür":
Ich liebe z.B. die Kernigkeit, die Robustheit und das Rabaukentum meiner eigenen Rasse - aber 90% der Hunde gehen in Familien, und so muß ich, auch wenn der Ur-Welsh sehr raubzeugscharf, hart und eigenständig gedacht war, wenn auch heute sein Spielverhalten auf "Töten und Zerreißen" ausgerichtet ist, aufpassen, keine aggressiven Kampfmonster in die Welt zu entlassen - bevor ich mich um Farbe, Größe, Ohrenhaltung und Haarqualität schere und gleichwertig mit dem Achten auf körperliche Gesundheit. Es scheint mir unökonomisch, aufreibend und letztlich schädlich für den Fortbestand einer Rasse, unglaubliche, bewundernswerte Energie und Engagement auf das Lösen von Problemen zu verwenden, deren Entstehung man verhindern oder zumindest beeinflussen könnte.
An Zucht dachte ich damals noch nicht, aber ich gedenke das Glück, das darin liegt, daß mich Lothar seinerzeit für den Ankauf des ersten Hundes zu einem Züchter schickte, der auch darauf achtet, daß seine Hunde "klar im Hirn" sind, nicht zu verspielen.
"Von außen betrachtet"
- ist Duncan vielleicht einer von denen, die extrem lang brauchen, wobei ich nicht weiß, wie seine Prägephase aussah: Seit seiner 8. Lebenswoche hat er jedenfalls mit einer erfahrenen und hingebungsvollen Bezugsperson gelebt
- sind die Rückgekauften und Geretteten sicher immer Problemfälle, weil sie schlechte Erfahrungen machen mußten, und Peter und Franziska ist hoch anzurechnen, daß sie sich dieser Aufgabe annehmen
- habe ich seit meinem Auftauchen als Alien hier viele, wirklich sehr viele, Manchester-Terrier getroffen und auch etliche näher kennengelernt, die Ansätze zu den von Steffi geschilderten Problemen auch dann zeigen, wenn sie weder eine schlechte Herkunft, noch schlimme Erfahrungen, noch eine problematische Gegenwart haben
- sollte der Hinweis auf Probleme in einer Rasse, gleichgültig, ob es sich um Atemprobleme beim Mops, PRA beim Cattledog oder ein diffuses "Nicht-so-besonders-gut-zurechtkommen-mit-der-Welt-wie-sie-nun-mal-ist" beim Manchester-Terrier handelt, nicht Grund für einen fast schon beleidigten Aufschrei und Schuldzuweisungen an den Überbringer schlechter Nachrichten sein, sondern Beginn der Überlegung, was man künftig vielleicht wie handhaben oder ändern kann, um im Interesse von Hunden (und Menschen) das gemeinsame Dasein zu erleichtern. Und dazu kann gehören, daß man bei der Zuchtauswahl eben nicht primär auf die wirklich faszinierende Optik des Manchester-Terrier und die "richtige" Ohrenhaltung und Größe schaut, sondern Verhaltenssicherheit für so wichtig einstuft wie vWD-Freiheit. Dazu bedarf es allerdings der Offenheit im Umgang.
Letztlich, wegen des "Kehrens vor der eigenen Tür":
Ich liebe z.B. die Kernigkeit, die Robustheit und das Rabaukentum meiner eigenen Rasse - aber 90% der Hunde gehen in Familien, und so muß ich, auch wenn der Ur-Welsh sehr raubzeugscharf, hart und eigenständig gedacht war, wenn auch heute sein Spielverhalten auf "Töten und Zerreißen" ausgerichtet ist, aufpassen, keine aggressiven Kampfmonster in die Welt zu entlassen - bevor ich mich um Farbe, Größe, Ohrenhaltung und Haarqualität schere und gleichwertig mit dem Achten auf körperliche Gesundheit. Es scheint mir unökonomisch, aufreibend und letztlich schädlich für den Fortbestand einer Rasse, unglaubliche, bewundernswerte Energie und Engagement auf das Lösen von Problemen zu verwenden, deren Entstehung man verhindern oder zumindest beeinflussen könnte.
An Zucht dachte ich damals noch nicht, aber ich gedenke das Glück, das darin liegt, daß mich Lothar seinerzeit für den Ankauf des ersten Hundes zu einem Züchter schickte, der auch darauf achtet, daß seine Hunde "klar im Hirn" sind, nicht zu verspielen.
Carsta
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@ Carsta,
in bestimmten Dingen gebe ich Dir recht, dennoch sollte ich mich grundsätzlich als Käufer und Interessent einer Rasse, mich mit deren Eigenschaften auseinandersetzen und mir überlegen, ob ich damit zurecht komme. Ich halte es für falsch einen Hund zu erwerben, weil er so schön ist, denn viele Rassen sind im Urtyp Gebrauchshunde vielerlei Arten gewesen.
Und ich denke eher an die Prägephasen, warum Hunde im allgemeinen änstlich oder scheu sind. Hier liegt doch die Verantwortung beim Züchter. Natürlich hat nicht jeder einen Kräutergarten und einen Miniagilitykurs für seine Welpen wie es bei Esther (*neidischbin* )der Fall ist. Dennoch können wir versuchen auf entstandene Angstsituationen beim Welpen einzugehen und ihn so versuchen zu prägen, dass es kein Problem mehr für ihn darstellt.
in bestimmten Dingen gebe ich Dir recht, dennoch sollte ich mich grundsätzlich als Käufer und Interessent einer Rasse, mich mit deren Eigenschaften auseinandersetzen und mir überlegen, ob ich damit zurecht komme. Ich halte es für falsch einen Hund zu erwerben, weil er so schön ist, denn viele Rassen sind im Urtyp Gebrauchshunde vielerlei Arten gewesen.
Und ich denke eher an die Prägephasen, warum Hunde im allgemeinen änstlich oder scheu sind. Hier liegt doch die Verantwortung beim Züchter. Natürlich hat nicht jeder einen Kräutergarten und einen Miniagilitykurs für seine Welpen wie es bei Esther (*neidischbin* )der Fall ist. Dennoch können wir versuchen auf entstandene Angstsituationen beim Welpen einzugehen und ihn so versuchen zu prägen, dass es kein Problem mehr für ihn darstellt.
Liebe Grüße
Sandra & Co.
Deinem Hund ist es egal wie Du aussiehst, er nimmt Dich so, wie Du bist!
Sandra & Co.
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Möchte auch "mal kurz" was zu eurer Diskussion sagen...
...und - Carsta - ich gebe dir vollkommen Recht...
Ich habe mich, bevor ich mich fest für den Manchester-Terrier entschieden habe, versucht, so gut wie möglich über die Rasse zu informieren (was auf deutsch und damals ohne Internet nicht einfach ist).
Ich war auch damals schon mit meiner Trixi auf jeder Hundeausstellung in der Westfalenhalle in Dortmund, hab dort mit Manchester-Terrier-Besitzern gesprochen, auch mit der späteren Züchterin, hab mir auch die zukünftigen Eltern angeschaut.
So wusste ich schon ne Menge über das grundsätzliche Wesen meiner zukünftigen Maus, u.a. zum Beispiel auch, dass die Rasse viel Bewegung braucht und eher zurückhaltend ist gegenüber Fremden usw.
Allerdings hat mir niemand in den ganzen Gesprächen gesagt, dass Manchester-Terrier extrem ungern allein zu Hause bleiben und auch meistens starke Jäger sind (schon klar, Manchester-Terrier sind als Jagdhunde gezüchtet) - die Züchterin hat mir sogar extra gesagt, ihre Hunde hätten kaum Jagdtrieb. *sehrwitzig*
(Kleinjoy war (und ist) auf jede Bewegung geeicht - Katzen gehören auf Bäume, Vögel in die Luft, Enten ins Wasser... )
Negatives hab ich von keinem meiner Gesprächspartner gehört...nur Lobgehudel...
Und Negatives (und natürlich Positives) gibt es so einiges...Welche Ticks ich akzeptiere, oder was ich daraus mache und wie ich damit umgehe bzw. meinen Hund erziehe ist eine andere Sache.
Ich hatte zum Glück eine Seele von Trixihund, die supergut gehorchte und einen "Panzercharakter" hatte. So hatte Joy immer ein tolles Vorbild und die Ausbildung war wesentlich leichter.
Joy hat keine Probleme mit fremden Leuten, Kindern, in dem größten Großstadttrubel, mit anderen Hunden (die sich richtig benehmen ), sie gehorcht (meistens) sehr gut und und und.
Also eigentlich ein Traumcharakter.
Wäre da nicht mal vor drei Jahren ein fürchterliches Gewitter gewesen, das wir in einem Motel aussitzen mussten... Alles um uns herum bebte und krachte.
Seitdem hat sie schreckliche Gewitterangst, panische Angst bei jedem Schuss und Feuerwerk (und hier knallts oft in Spanien).
Sie zeigt eine wahnsinnige Angst, die ich bisher auch mit Hilfe von Medikamenten/Homöopathika usw. nicht in den Griff bekommen habe.
Und von diesen übersteigerten Ängsten hab ich grad beim Manchester-Terrier vermehrt schon gehört.
Es wäre also schon sehr wichtig, wenn bei der Zucht auch besonders auf Charakter und Wesen geachtet würde.
Schönheit ist schliesslich nicht alles!
Ich bin selber viele Jahre Zucht-und Beratungsschaurichterin in unserem Verein gewesen und kann mit Fug und Recht sagen, dass ich schon Hunde schlecht(er) bewertet habe, wenn sie sich extrem ängstlich, aggressiv u.ä. zeigten, musste mich auch öfter Kollegen und Besitzern gegenüber dafür rechtfertigen! (Einige hab ich dann auch erst einmal in unsere Ausbildungskurse geschickt )
Es ist/wäre ein Leichtes, bei der Zucht auf den Charakter zu achten!!!
Auch gibt es ja erwiesenermaßen Verhaltensweisen (nicht nur Charaktereigenschaften), die sich vererben können!
Umso wichtiger ist es, darauf zu schauen!
Sicherlich würde das Zuchtpotential (was für ein schreckliches Wort) dadurch kleiner, aber wäre das so schlimm?
Aber was rede ich von Utopien??? Von Wunschträumen ???
Wie wenige Züchter sind soo verantwortungsvoll oder können sich das leisten???!!!
Angelika
...und - Carsta - ich gebe dir vollkommen Recht...
Ich habe mich, bevor ich mich fest für den Manchester-Terrier entschieden habe, versucht, so gut wie möglich über die Rasse zu informieren (was auf deutsch und damals ohne Internet nicht einfach ist).
Ich war auch damals schon mit meiner Trixi auf jeder Hundeausstellung in der Westfalenhalle in Dortmund, hab dort mit Manchester-Terrier-Besitzern gesprochen, auch mit der späteren Züchterin, hab mir auch die zukünftigen Eltern angeschaut.
So wusste ich schon ne Menge über das grundsätzliche Wesen meiner zukünftigen Maus, u.a. zum Beispiel auch, dass die Rasse viel Bewegung braucht und eher zurückhaltend ist gegenüber Fremden usw.
Allerdings hat mir niemand in den ganzen Gesprächen gesagt, dass Manchester-Terrier extrem ungern allein zu Hause bleiben und auch meistens starke Jäger sind (schon klar, Manchester-Terrier sind als Jagdhunde gezüchtet) - die Züchterin hat mir sogar extra gesagt, ihre Hunde hätten kaum Jagdtrieb. *sehrwitzig*
(Kleinjoy war (und ist) auf jede Bewegung geeicht - Katzen gehören auf Bäume, Vögel in die Luft, Enten ins Wasser... )
Negatives hab ich von keinem meiner Gesprächspartner gehört...nur Lobgehudel...
Und Negatives (und natürlich Positives) gibt es so einiges...Welche Ticks ich akzeptiere, oder was ich daraus mache und wie ich damit umgehe bzw. meinen Hund erziehe ist eine andere Sache.
Ich hatte zum Glück eine Seele von Trixihund, die supergut gehorchte und einen "Panzercharakter" hatte. So hatte Joy immer ein tolles Vorbild und die Ausbildung war wesentlich leichter.
Joy hat keine Probleme mit fremden Leuten, Kindern, in dem größten Großstadttrubel, mit anderen Hunden (die sich richtig benehmen ), sie gehorcht (meistens) sehr gut und und und.
Also eigentlich ein Traumcharakter.
Wäre da nicht mal vor drei Jahren ein fürchterliches Gewitter gewesen, das wir in einem Motel aussitzen mussten... Alles um uns herum bebte und krachte.
Seitdem hat sie schreckliche Gewitterangst, panische Angst bei jedem Schuss und Feuerwerk (und hier knallts oft in Spanien).
Sie zeigt eine wahnsinnige Angst, die ich bisher auch mit Hilfe von Medikamenten/Homöopathika usw. nicht in den Griff bekommen habe.
Und von diesen übersteigerten Ängsten hab ich grad beim Manchester-Terrier vermehrt schon gehört.
Es wäre also schon sehr wichtig, wenn bei der Zucht auch besonders auf Charakter und Wesen geachtet würde.
Schönheit ist schliesslich nicht alles!
Ich bin selber viele Jahre Zucht-und Beratungsschaurichterin in unserem Verein gewesen und kann mit Fug und Recht sagen, dass ich schon Hunde schlecht(er) bewertet habe, wenn sie sich extrem ängstlich, aggressiv u.ä. zeigten, musste mich auch öfter Kollegen und Besitzern gegenüber dafür rechtfertigen! (Einige hab ich dann auch erst einmal in unsere Ausbildungskurse geschickt )
Es ist/wäre ein Leichtes, bei der Zucht auf den Charakter zu achten!!!
Auch gibt es ja erwiesenermaßen Verhaltensweisen (nicht nur Charaktereigenschaften), die sich vererben können!
Umso wichtiger ist es, darauf zu schauen!
Sicherlich würde das Zuchtpotential (was für ein schreckliches Wort) dadurch kleiner, aber wäre das so schlimm?
Aber was rede ich von Utopien??? Von Wunschträumen ???
Wie wenige Züchter sind soo verantwortungsvoll oder können sich das leisten???!!!
Angelika
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Hallo
Im Prinzip habt ihr ja alle recht. Natürlich soll der Manchester Terrier ein Manchester Terrier mit den typischen Eigenschaften für diese Hunderasse sein. Als Interessent für eine Hunderasse muss ich mich eben auch mit den Eigenschaften einer Rasse auseinandersetzten und nicht einfach das Hundebuch durchblättern und dann sagen, oh dieser Hund gefällt mir, den will ich.
Nur bei mir stellt sich die Frage, was sind angeborene Wesensmerkmale und was ist das Ergebnis vom Erlernten und vom Erfahrenen. Ich denke, dass herauszufinden ist die grosse Schwierigkeit.
Eine Studie über die Vererblichkeit von Wesenseigenschaften nach M. Baken und O. Vangen (Behavious in dogs: heritability and breed differences), nachzulesen im Buch "Hundezucht 2000" hat ergeben, dass z.Bsp.
- Verbellen anderer Hunde = wenig vererblich, sondern stark umwelt- und erfahrungsbedingt ist.
- Agressivität gegenüber Fremden = relativ hoch vererblich ist.
- hingegen Agressivität in der Familie = stärker umweltbedingt, also weniger vererblich ist.
- Agressivität gegenüber anderen Hunden = züchterisch noch schlechter beeinflussbar.
- Angst und Bellfreudigkeit = mittlere Vererblichkeit.
So also die Versuche. Nun suche ich u.a. mit diesem Wissen einen Deckrüden. Ehrlich gesagt, suche ich mir (nach meiner Ansicht nach) passende Stammbäume, ermittle Inzuchtkoeffizient, etc. Dann ist für mich schon die Optik entscheidend, logisch, ich kenne ja nicht alle Rüden persönlich. Natürlich wünsche ich mir und versuche ich herauszufinden, ob der Rüde ein tolles Wesen hat, ob er charakterfest ist, Fremden gegenüber nicht agressiv, etc. Aber ehrlich, wer sagt schon von seinem Hund, dass er ein absoluter Raufer und Draufgänger ist, der so praktisch auf alles los geht was sich bewegt, dass er charakterlich auch nicht so gefestigt ist, wie er sein sollte, etc.? Nein, in der Regel kriegt man doch immer die Antwort der hat ein einwandfreies Wesen.
Natürlich fahren wir z.Bsp. an Ausstellungen oder ans Manchester-Terrier-Happening und schauen uns die Rüden an. Aber ist das dann authentisch? Wenn irgendwer eine läufige Hündin dabei hat, verhalten sich dann die Rüden so, wie sie auch sonst sind oder zeigt da schon mal einer dem anderen wer der Chef ist?
Welcher Züchter züchtet bewusst mit wesensschwachen, agressiven, ängstlichen Hunden? Ich will das nicht und ich glaube die meisten anderen Züchter auch nicht.
Wieviel mal habe ich zu Riccardo gesagt, unsere Allegra muss sich im Charakter noch sehr entwickeln, wenn wir sie als weitere Zuchthündin haben wollen. Aber hätte ich sie wirklich wegen ihrem zurückhaltenden Wesen Fremden gegenüber, ihrer Bellfreudigkeit, ihrem Jagdtrieb, ihrer Hibbeligkeit nicht zur Zucht zugelassen? Sie ist doch OPTISCH so eine wunderschöne, perfekte Hündin, mit korrekter Grösse, dunklen Augen, etc. Hätte ich nicht auch versucht den passenden Rüden mit dem tollen Charakter zu finden, der das evtl. ausgleicht? Hätte ich nicht... oder hätte ich doch? Dann hat sich herausgestellt, dass Allegra vWD Trägerin ist. Für mich sofort alles sonnenklar, dieser Hund kommt nicht in die Zucht. Noch heute frage ich mich, ist sie charakterlich einfach so, weil sie ein "typischer" Manchester-Terrier ist oder ist sie so, weil sie vWD Trägerin ist? Unsere Beany ist anders, ist ein anderes Individuum, ist aber auch ein Manchester-Terrier, ist Allegras Mutter und hat was vererbt!?
Es ist so schwierig. Die Frage ist auch, was man will. Will ich den kurzfristigen Erfolg an Ausstellungen, will ich unseren Kindern einen tollen, vielleicht etwas eigenwilligen Hund, welcher noch nicht zum Krüppel gezüchtet wurde hinterlassen oder will ich meinen Enkelkindern erzählen, dass das Schosshündchen zu meiner Zeit noch ein Hund war, der nicht für jedermann händelbar war?
Ich glaube, ich muss an dieser Stelle aufhören, ich könnte glatt ein Buch vollphilosophieren. Meiner Meinung nach, dürfte der Manchester-Terrier Fremden gegenüber jedoch ein bisschen offener sein.
Liebe Grüsse
Esther
Im Prinzip habt ihr ja alle recht. Natürlich soll der Manchester Terrier ein Manchester Terrier mit den typischen Eigenschaften für diese Hunderasse sein. Als Interessent für eine Hunderasse muss ich mich eben auch mit den Eigenschaften einer Rasse auseinandersetzten und nicht einfach das Hundebuch durchblättern und dann sagen, oh dieser Hund gefällt mir, den will ich.
Nur bei mir stellt sich die Frage, was sind angeborene Wesensmerkmale und was ist das Ergebnis vom Erlernten und vom Erfahrenen. Ich denke, dass herauszufinden ist die grosse Schwierigkeit.
Eine Studie über die Vererblichkeit von Wesenseigenschaften nach M. Baken und O. Vangen (Behavious in dogs: heritability and breed differences), nachzulesen im Buch "Hundezucht 2000" hat ergeben, dass z.Bsp.
- Verbellen anderer Hunde = wenig vererblich, sondern stark umwelt- und erfahrungsbedingt ist.
- Agressivität gegenüber Fremden = relativ hoch vererblich ist.
- hingegen Agressivität in der Familie = stärker umweltbedingt, also weniger vererblich ist.
- Agressivität gegenüber anderen Hunden = züchterisch noch schlechter beeinflussbar.
- Angst und Bellfreudigkeit = mittlere Vererblichkeit.
So also die Versuche. Nun suche ich u.a. mit diesem Wissen einen Deckrüden. Ehrlich gesagt, suche ich mir (nach meiner Ansicht nach) passende Stammbäume, ermittle Inzuchtkoeffizient, etc. Dann ist für mich schon die Optik entscheidend, logisch, ich kenne ja nicht alle Rüden persönlich. Natürlich wünsche ich mir und versuche ich herauszufinden, ob der Rüde ein tolles Wesen hat, ob er charakterfest ist, Fremden gegenüber nicht agressiv, etc. Aber ehrlich, wer sagt schon von seinem Hund, dass er ein absoluter Raufer und Draufgänger ist, der so praktisch auf alles los geht was sich bewegt, dass er charakterlich auch nicht so gefestigt ist, wie er sein sollte, etc.? Nein, in der Regel kriegt man doch immer die Antwort der hat ein einwandfreies Wesen.
Natürlich fahren wir z.Bsp. an Ausstellungen oder ans Manchester-Terrier-Happening und schauen uns die Rüden an. Aber ist das dann authentisch? Wenn irgendwer eine läufige Hündin dabei hat, verhalten sich dann die Rüden so, wie sie auch sonst sind oder zeigt da schon mal einer dem anderen wer der Chef ist?
Welcher Züchter züchtet bewusst mit wesensschwachen, agressiven, ängstlichen Hunden? Ich will das nicht und ich glaube die meisten anderen Züchter auch nicht.
Wieviel mal habe ich zu Riccardo gesagt, unsere Allegra muss sich im Charakter noch sehr entwickeln, wenn wir sie als weitere Zuchthündin haben wollen. Aber hätte ich sie wirklich wegen ihrem zurückhaltenden Wesen Fremden gegenüber, ihrer Bellfreudigkeit, ihrem Jagdtrieb, ihrer Hibbeligkeit nicht zur Zucht zugelassen? Sie ist doch OPTISCH so eine wunderschöne, perfekte Hündin, mit korrekter Grösse, dunklen Augen, etc. Hätte ich nicht auch versucht den passenden Rüden mit dem tollen Charakter zu finden, der das evtl. ausgleicht? Hätte ich nicht... oder hätte ich doch? Dann hat sich herausgestellt, dass Allegra vWD Trägerin ist. Für mich sofort alles sonnenklar, dieser Hund kommt nicht in die Zucht. Noch heute frage ich mich, ist sie charakterlich einfach so, weil sie ein "typischer" Manchester-Terrier ist oder ist sie so, weil sie vWD Trägerin ist? Unsere Beany ist anders, ist ein anderes Individuum, ist aber auch ein Manchester-Terrier, ist Allegras Mutter und hat was vererbt!?
Es ist so schwierig. Die Frage ist auch, was man will. Will ich den kurzfristigen Erfolg an Ausstellungen, will ich unseren Kindern einen tollen, vielleicht etwas eigenwilligen Hund, welcher noch nicht zum Krüppel gezüchtet wurde hinterlassen oder will ich meinen Enkelkindern erzählen, dass das Schosshündchen zu meiner Zeit noch ein Hund war, der nicht für jedermann händelbar war?
Ich glaube, ich muss an dieser Stelle aufhören, ich könnte glatt ein Buch vollphilosophieren. Meiner Meinung nach, dürfte der Manchester-Terrier Fremden gegenüber jedoch ein bisschen offener sein.
Liebe Grüsse
Esther
Zuletzt geändert von Esther am 02.05.2007, 22:29, insgesamt 3-mal geändert.
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@ Esther,
Deinen Beitrag finde ich toll und er spricht mir aus der Seele.
Der einzige Punkt der bei mir Fragezeichen aufweist ist: sollten die Manchester-Terrier wirklich offener gegenüber Fremden sein? Mich nervt es schon öfters, dass Rocket unterwegs jeden Spaziergänger anspringen möchte, jedem Fremden der in die Hocke geht übers Gesicht schleckt und wenn Du ein Leckerchen hast, Dich auch noch begleitet, könnte ja noch eins dabei sein.
Pepper geht neugierig auf Menschen zu, lässt sich aber nicht von jedem anfassen und das ist ok, ich möchte auch nicht von jedem begrabscht werden.
Zuhause ist das alles ganz anders. Pepper ist zurückhaltend und schaut sich erst mal alles an. Rocket kann je nach Mensch sehr zurückhaltend sein, kann aber auch z.B. bei Carsta von Beginn an einfach nur ein freudiger, lustiger Hund sein. Sie sucht sich das raus. Da kann ich nur sagen: mir ist auch nicht jeder Sympatisch. Und ich gehe solchen Leuten aus dem Weg, ich muß mich ja nicht mit denen abgeben. Aber warum darf der Hund das nicht? Warum soll sich der Manchester-Terrier von jedem x-beliebigen Menschen anfassen lassen, mir unbegreiflich. Wenn wir auf den HP gehen und es kommen andere Hunde an und sabbern mich voll um eine Streicheleinheit zu bekommen empfinde ich das als lästig und aufdringlich. Ich muß nicht alles antatschen, was vier Füße hat. Das ist es was ich an meinen Manchester-Terrier so mag, dass sie wissen was sie wollen, ohne dabei übertrieben zu reagieren.
Aber all diese Dinge sind Standpunkte und Ansichtssachen. Befragt 50 Leute und jeder erzählt etwas anderes worauf er wert legt. Wir erwerben ein Individuum und jedes hat seinen eigenen Charakter und Charme und deshalb lieben wir sie. Wenn sie sich für uns ändern würden, würden sie dann nicht langweilig werden?
@ Angelika,
ich habe meinen ersten Welpeninteressenten damit vergrault, dass ich ihm erzählte, dass der Manchester-Terrier ein Sichtjäger ist und manchmal (siehe Pepper) auch ein Fährtenjäger sein kann!
So unterschiedlich ist es mit den Aussagen!
Deinen Beitrag finde ich toll und er spricht mir aus der Seele.
Der einzige Punkt der bei mir Fragezeichen aufweist ist: sollten die Manchester-Terrier wirklich offener gegenüber Fremden sein? Mich nervt es schon öfters, dass Rocket unterwegs jeden Spaziergänger anspringen möchte, jedem Fremden der in die Hocke geht übers Gesicht schleckt und wenn Du ein Leckerchen hast, Dich auch noch begleitet, könnte ja noch eins dabei sein.
Pepper geht neugierig auf Menschen zu, lässt sich aber nicht von jedem anfassen und das ist ok, ich möchte auch nicht von jedem begrabscht werden.
Zuhause ist das alles ganz anders. Pepper ist zurückhaltend und schaut sich erst mal alles an. Rocket kann je nach Mensch sehr zurückhaltend sein, kann aber auch z.B. bei Carsta von Beginn an einfach nur ein freudiger, lustiger Hund sein. Sie sucht sich das raus. Da kann ich nur sagen: mir ist auch nicht jeder Sympatisch. Und ich gehe solchen Leuten aus dem Weg, ich muß mich ja nicht mit denen abgeben. Aber warum darf der Hund das nicht? Warum soll sich der Manchester-Terrier von jedem x-beliebigen Menschen anfassen lassen, mir unbegreiflich. Wenn wir auf den HP gehen und es kommen andere Hunde an und sabbern mich voll um eine Streicheleinheit zu bekommen empfinde ich das als lästig und aufdringlich. Ich muß nicht alles antatschen, was vier Füße hat. Das ist es was ich an meinen Manchester-Terrier so mag, dass sie wissen was sie wollen, ohne dabei übertrieben zu reagieren.
Aber all diese Dinge sind Standpunkte und Ansichtssachen. Befragt 50 Leute und jeder erzählt etwas anderes worauf er wert legt. Wir erwerben ein Individuum und jedes hat seinen eigenen Charakter und Charme und deshalb lieben wir sie. Wenn sie sich für uns ändern würden, würden sie dann nicht langweilig werden?
@ Angelika,
ich habe meinen ersten Welpeninteressenten damit vergrault, dass ich ihm erzählte, dass der Manchester-Terrier ein Sichtjäger ist und manchmal (siehe Pepper) auch ein Fährtenjäger sein kann!
So unterschiedlich ist es mit den Aussagen!
Liebe Grüße
Sandra & Co.
Deinem Hund ist es egal wie Du aussiehst, er nimmt Dich so, wie Du bist!
Sandra & Co.
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@ Sandra lnp
Ich bin mit Dir und Deinem Beitrag einig.
Nein, ich will keinen Manchester-Terrier der jeden vor Freude anspringt und mit jedem mitgeht.
Wenn es bei uns an der Haustüre läutet, dann bellen beide Hunde. Beany hört dann aber auf zu bellen und beobachtet. Sie geht erst mal auf Distanz, beobachtet, fasst je nachdem Vertauen, ist neugierig und lässt sich auch streicheln oder sie bleibt ruhig aber auf Abstand.
Allegra bricht aber in ein hysterisches Gekläffe aus und muss auch immer noch bellen, wenn die Leute schon lange im Haus oder Garten sind. Anfassen lässt sie sich schon gar nicht von fremden Personen, auch nicht von Personen, die sie bereits länger kennt. Anfassen lässt sie sich nur von uns, ihrer Familie.
Auf dem Spaziergang muss ich mit Allegra auch aufpassen. Kommen Leute mit Hunden ist es kein Problem. Begegnen wir Personen ohne Hund, kann es je nach Sympathie schon mal vorkommen, dass ihr diese überhaupt nicht passen und sie dann auf diese zuspringt, sich vor denen aufbaut und die ankläfft. Nein, das muss ich echt nicht haben, das geht mir dann schon auf den Wecker, so ausgeprägt muss der Hund seine Abneigung Fremden gegenüber nicht demonstrieren.
Beany macht sowas nicht, die ist viel lockerer. Klar mag ich auch nicht jeden, muss ich auch nicht und mein Hund auch nicht, aber ich bleib ja auch cool.
Mit offener meine ich, der Manchester-Terrier soll wohl bellen, sein Revier verteidigen aber er soll auch wiedermal aufhören und nicht x-beliebige Menschen auf der Strasse hysterisch anmachen.
Liebe Grüsse
Esther
Ich bin mit Dir und Deinem Beitrag einig.
Nein, ich will keinen Manchester-Terrier der jeden vor Freude anspringt und mit jedem mitgeht.
Wenn es bei uns an der Haustüre läutet, dann bellen beide Hunde. Beany hört dann aber auf zu bellen und beobachtet. Sie geht erst mal auf Distanz, beobachtet, fasst je nachdem Vertauen, ist neugierig und lässt sich auch streicheln oder sie bleibt ruhig aber auf Abstand.
Allegra bricht aber in ein hysterisches Gekläffe aus und muss auch immer noch bellen, wenn die Leute schon lange im Haus oder Garten sind. Anfassen lässt sie sich schon gar nicht von fremden Personen, auch nicht von Personen, die sie bereits länger kennt. Anfassen lässt sie sich nur von uns, ihrer Familie.
Auf dem Spaziergang muss ich mit Allegra auch aufpassen. Kommen Leute mit Hunden ist es kein Problem. Begegnen wir Personen ohne Hund, kann es je nach Sympathie schon mal vorkommen, dass ihr diese überhaupt nicht passen und sie dann auf diese zuspringt, sich vor denen aufbaut und die ankläfft. Nein, das muss ich echt nicht haben, das geht mir dann schon auf den Wecker, so ausgeprägt muss der Hund seine Abneigung Fremden gegenüber nicht demonstrieren.
Beany macht sowas nicht, die ist viel lockerer. Klar mag ich auch nicht jeden, muss ich auch nicht und mein Hund auch nicht, aber ich bleib ja auch cool.
Mit offener meine ich, der Manchester-Terrier soll wohl bellen, sein Revier verteidigen aber er soll auch wiedermal aufhören und nicht x-beliebige Menschen auf der Strasse hysterisch anmachen.
Liebe Grüsse
Esther
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Nur, um das klarzustellen - ich will hier nicht das "Jedermanns-lieb-Kind-Hündchen" propagieren!
Was ich manchmal vermisse, ist ein offener und aufgeschlossener Umgang der Hunde mit Umwelt jeglicher Art.
(Rocket ist ein Spezielfall - die Maus weiß einfach, daß ich einen Narren an ihr gefressen habe! )
Auch bei den Hunden hat sich die "Jobsituation" massiv verändert.
Das, wofür sie einst gezüchtet wurden, tun heute die wenigsten.
Wenige Welsh jagen, Herdenschutzhunde tapern durch die Städte, Huskies schleichen neben den Kinderwagen her. Meutehunde, wie die Beagles, leben als Einzelhund, und was Bordercollies alles "hüten" dürfen, will ich gar nicht wissen.
Angesichts dieser Veränderungen muß sich jede Rasse auf den Prüfstand stellen lassen, ob sie mit ihrem neuen Job - Familien- und Begleithund zu sein - zurechtkommt.
Denn bei allem Sport und Spiel mit den Hunden zu deren geistiger Auslastung kann das Ziel nicht sein, daß Mensch ein 24-Stunden-Animationsprogramm bieten muß, damit Hund gut leben kann. Die Anpassungsfähigkeit ist da unterschiedlich - viele Rassen "passen" einfach nicht zu uns, und sie werden hier verschwinden: Entweder im Wege des Rückzugs auf ihre eigentlichen Aufgaben, oder, wenn es die überhaupt nicht mehr gibt (Wolfs- und Bärenjagd, z.B.), durch langsames Aussterben. Auf lange Sicht gesehen haben biologische Antiquitäten, die nur Relikt eines ehemaligen Bedürfnisses sind, wenig Chancen. Die Populationsgröße sinkt irgendwann zu sehr, als daß eine Rasse gesund bleiben könnte, und das ist der Anfang vom Ende.
Für den Manchester-Terrier und die meisten anderen Terrierrassen ist diese Gefahr aber nicht so extrem groß.
Wenn ich an die Herkunft des Manchester-Terrier denke, habe ich natürlich immer ein etwas verklärt romantisches Bild vor mir:
Eine alte englische Poststation, mit Gasthof und Stallungen, die vom tüchtigen Manchester-Terrier nagerfrei gehalten werden, worauf er sich nach getaner Arbeit in der Gaststube am Feuer zusammenrollen kann, ohne von allen Gästen mehr als durch Blicke belästigt zu werden - souverän im eigenen Reich.
Sollte es nicht möglich sein, daß ein Hund mit solchen Anlagen auch noch etwas kommunikativer wird und besser mit Veränderungen umzugehen vermag - nicht nur als Individuum, sondern auch in seinen Anlagen?
Ich hoffe es eigentlich.
Was ich manchmal vermisse, ist ein offener und aufgeschlossener Umgang der Hunde mit Umwelt jeglicher Art.
(Rocket ist ein Spezielfall - die Maus weiß einfach, daß ich einen Narren an ihr gefressen habe! )
Auch bei den Hunden hat sich die "Jobsituation" massiv verändert.
Das, wofür sie einst gezüchtet wurden, tun heute die wenigsten.
Wenige Welsh jagen, Herdenschutzhunde tapern durch die Städte, Huskies schleichen neben den Kinderwagen her. Meutehunde, wie die Beagles, leben als Einzelhund, und was Bordercollies alles "hüten" dürfen, will ich gar nicht wissen.
Angesichts dieser Veränderungen muß sich jede Rasse auf den Prüfstand stellen lassen, ob sie mit ihrem neuen Job - Familien- und Begleithund zu sein - zurechtkommt.
Denn bei allem Sport und Spiel mit den Hunden zu deren geistiger Auslastung kann das Ziel nicht sein, daß Mensch ein 24-Stunden-Animationsprogramm bieten muß, damit Hund gut leben kann. Die Anpassungsfähigkeit ist da unterschiedlich - viele Rassen "passen" einfach nicht zu uns, und sie werden hier verschwinden: Entweder im Wege des Rückzugs auf ihre eigentlichen Aufgaben, oder, wenn es die überhaupt nicht mehr gibt (Wolfs- und Bärenjagd, z.B.), durch langsames Aussterben. Auf lange Sicht gesehen haben biologische Antiquitäten, die nur Relikt eines ehemaligen Bedürfnisses sind, wenig Chancen. Die Populationsgröße sinkt irgendwann zu sehr, als daß eine Rasse gesund bleiben könnte, und das ist der Anfang vom Ende.
Für den Manchester-Terrier und die meisten anderen Terrierrassen ist diese Gefahr aber nicht so extrem groß.
Wenn ich an die Herkunft des Manchester-Terrier denke, habe ich natürlich immer ein etwas verklärt romantisches Bild vor mir:
Eine alte englische Poststation, mit Gasthof und Stallungen, die vom tüchtigen Manchester-Terrier nagerfrei gehalten werden, worauf er sich nach getaner Arbeit in der Gaststube am Feuer zusammenrollen kann, ohne von allen Gästen mehr als durch Blicke belästigt zu werden - souverän im eigenen Reich.
Sollte es nicht möglich sein, daß ein Hund mit solchen Anlagen auch noch etwas kommunikativer wird und besser mit Veränderungen umzugehen vermag - nicht nur als Individuum, sondern auch in seinen Anlagen?
Ich hoffe es eigentlich.
Carsta
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Liebe Carsta,
ich kann mich da nur wiederholen: die wenigsten MTs sind ab Werk so verschisst, dass sie nicht 100% umwelttauglich sind (vielleicht 10%). Der Rest liegt an der Prägephase beim Züchter sowie den ersten Erziehungsschritten im neuen Heim. Die meisten Züchter und neuen Besitzer tun hier viel zu wenig - und das ist das Problem. Verkennend das die kleinen Würmer nicht wirklich eine Schonfrist brauchen sondern direkt lernen und sich auf Dich beziehen sollten, lassen die meisten das Welpi gewähren und das ist schon für den Sack. Kaum eine Rasse ist so zielstrebig schon im Winzlingsstadium wie der Manchester-Terrier. Klar ist es schwierig so einen durchtriebenen Wirbelwind mit süßen braunen Knopfaugen souverän zu steuern und sich nicht direkt knechten zu lassen.
Ich erzähle immer die totalen Horror-Stories und nur wenige sind so drauf, dass sie sagen das bekäme man doch vielleicht so und so in den Griff. Wenns ein gutes so und so ist, gibts einen Hund - und sonst eben net. Basta.
Wenn man als Interessent natürlich immer zu hören bekommt, die Rasse sei völlig unproblematisch, wird es natürlich schwierig bis hin zu kritisch. Und unsere Vermittlungsfälle sind oft genau solche Hunde. Und wie man einen Manchester-Terrier in jüngster Lebensphase versauen kann, habe ich nun oft genug gesehen. Bis hin zu Menschen, die meinen einen solchen Hund via auf den Rücken werfen in den Griff zu bekommen. Arme Hunde!
Ich bin der Meinung, dass locker 50% der MTs bei den völlig falschen Menschen sind. Und anstatt diesen Hund so wahrzunehmen wie er ist (was ja Respekt und verlassen des Kreiselns um den eigenen Bauchnabel voraussetzt - also eine intellektuelle Leistung) und sich etwas souveränes hundegerechtes einfallen zu lassen, wie man gescheit damit umgeht und in eine andere Richtung trainiert, wird auf bekloppte Hundetrainer (unterAbgabe des eigenen Verstandes) gehört oder sich resigniert abgefunden. Und das merkt ein Manchester-Terrier sofort! In Folge wird er noch unsicherer oder frecher (je nach Wesen) und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf.
Also, die Rasse an sich hat kein Problem - einige wenige Hunde haben ein Charakter-Problem. Das meiste ist hausgemacht - seitens der Züchter und der neuen Besitzer.
Würde man sich mal tatsächlich mit der aussergewöhnlichen Intelligenz und emotionalen Bandbreite dieser Rasse auseinandersetzen und das tatsächlich begreifen (nicht so einfach jaja blabla), gäbe es viele Themen mit dieser Rasse nicht. Hast Du den richtigen Knopf für Deinen Manchester-Terrier gefunden, gibt es keinen besseren Hund. Und es ist an uns den Knopf zu finden, nicht Aufgabe des Hundes.
Sorry, aber das ist meine Erfahrung und meine Meinung.
ich kann mich da nur wiederholen: die wenigsten MTs sind ab Werk so verschisst, dass sie nicht 100% umwelttauglich sind (vielleicht 10%). Der Rest liegt an der Prägephase beim Züchter sowie den ersten Erziehungsschritten im neuen Heim. Die meisten Züchter und neuen Besitzer tun hier viel zu wenig - und das ist das Problem. Verkennend das die kleinen Würmer nicht wirklich eine Schonfrist brauchen sondern direkt lernen und sich auf Dich beziehen sollten, lassen die meisten das Welpi gewähren und das ist schon für den Sack. Kaum eine Rasse ist so zielstrebig schon im Winzlingsstadium wie der Manchester-Terrier. Klar ist es schwierig so einen durchtriebenen Wirbelwind mit süßen braunen Knopfaugen souverän zu steuern und sich nicht direkt knechten zu lassen.
Ich erzähle immer die totalen Horror-Stories und nur wenige sind so drauf, dass sie sagen das bekäme man doch vielleicht so und so in den Griff. Wenns ein gutes so und so ist, gibts einen Hund - und sonst eben net. Basta.
Wenn man als Interessent natürlich immer zu hören bekommt, die Rasse sei völlig unproblematisch, wird es natürlich schwierig bis hin zu kritisch. Und unsere Vermittlungsfälle sind oft genau solche Hunde. Und wie man einen Manchester-Terrier in jüngster Lebensphase versauen kann, habe ich nun oft genug gesehen. Bis hin zu Menschen, die meinen einen solchen Hund via auf den Rücken werfen in den Griff zu bekommen. Arme Hunde!
Ich bin der Meinung, dass locker 50% der MTs bei den völlig falschen Menschen sind. Und anstatt diesen Hund so wahrzunehmen wie er ist (was ja Respekt und verlassen des Kreiselns um den eigenen Bauchnabel voraussetzt - also eine intellektuelle Leistung) und sich etwas souveränes hundegerechtes einfallen zu lassen, wie man gescheit damit umgeht und in eine andere Richtung trainiert, wird auf bekloppte Hundetrainer (unterAbgabe des eigenen Verstandes) gehört oder sich resigniert abgefunden. Und das merkt ein Manchester-Terrier sofort! In Folge wird er noch unsicherer oder frecher (je nach Wesen) und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf.
Also, die Rasse an sich hat kein Problem - einige wenige Hunde haben ein Charakter-Problem. Das meiste ist hausgemacht - seitens der Züchter und der neuen Besitzer.
Würde man sich mal tatsächlich mit der aussergewöhnlichen Intelligenz und emotionalen Bandbreite dieser Rasse auseinandersetzen und das tatsächlich begreifen (nicht so einfach jaja blabla), gäbe es viele Themen mit dieser Rasse nicht. Hast Du den richtigen Knopf für Deinen Manchester-Terrier gefunden, gibt es keinen besseren Hund. Und es ist an uns den Knopf zu finden, nicht Aufgabe des Hundes.
Sorry, aber das ist meine Erfahrung und meine Meinung.
Franziska
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- Wohnort: Göttingen
Jau Wau, Carsta hat es für mich auf den Punkt gebracht. Nein, meine Hunde müssen sich nicht von Hinz und Kunz angrabbeln lassen. Aber es wäre nett, wenn beide Hunde an einem unbekannten Ort freudig, neugierig und erwartungsfroh aus dem Auto hüpfen und ich nicht einen rauszerren muss, der dann auch noch sofort wieder im Auto sitzt, weil ich erneut die Tür öffnen muss . Das macht mich fertig.
In Bezug auf Duncan, auch auf die Zeit vor Anschaffung, die lang genug war, habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich habe ihn nicht nur nach der Optik, sondern auch gerade nach dem Auftreten seiner Eltern sehr sorgfältig ausgesucht. Zusätzlich habe ich hier als einziger Informationsquelle sehr gründlich mitgelesen, um möglichst viel über die Rasse zu erfahren. Von einem gewissen Mißtrauen, von Vorsicht war die Rede. Hätte ich geahnt, auch nur etwas, dass der Hund 2 Wochen einen Raum nicht mehr betritt, weil da mal ne Kerze umgekippt ist, dann hätte ich sicher von der Anschaffung Abstand genommen.
Nein, ich weiß nicht, ob alle Manchester-Terrier so empfindlich sind. Duncans 2 Brüder, die ich kennenlernen durfte, wirkten auf mich sicherer. Mir ist auch nicht bekannt, ob ich nun mal das Würmchen des Wurfes ausgesucht habe oder ob unter seinen Geschwistern auch so Weicheier sind, da die Züchter mir keine Kontakte vermitteln konnten.
Hätte ich es nicht letzten Sommer, der nicht nur für mich hart war, sondern auch für Duncan, geschafft, mich selbst im Umgang mit diesem speziellen Hund vollständig umzustellen, dann hätte ich ihn verkauft. Verkaufen müssen, um genau zu sein. Denn er war unglücklich und ängstlich und ich war auch unglücklich und habe ihn nicht verstanden. Verstehen tue ich ihn oft immer noch nicht, aber ich bemühe mich Dinge zu tun, die ihn lockern und freuen. Aber hin und wieder muss er auch etwas lernen, zwar in kleinen Schritten, aber Lernen muss sein. Dann haben wir auch mal ne schlechte Phase, aber jetzt hat er kapiert, dass er immer der kleine Prinz ist und steckt es besser weg.
Duncan war kein Zufallskauf oder eine Laune. Es hätte mich sehr verletzt diesen Hund, der mein persönlicher Hoffnungsträger war, abgeben zu müssen. Ich wollte einen gesunden, sportlichen, pfiffigen, mittelgroßen Hund, Draufgänger, mutig, frech, auch mal zu frech, geeignet für den Hundeplatz, vielseitig und habe einen kleinen Schatz, der Katzen nur attackiert, wenn sie abhauen, wenn es brenzlig wird, den Westie vorschickt und meint, dass ein großer Spaziergang am Tag reicht .
Nein, Duncini ist schon ok, wir finden unseren Weg, aber wir hätten es leichter, wenn seine Nerven flexibler/ belastbarer wären. Mal sehen, wie für uns das Happening läuft. Es soll ein Happening sein. Wenn er nicht happy wirkt, weil ihn alles irgendwann überfordert, dann gehen wir eben so wie letztes Jahr und halten Siesta . Die Spiele können auch ohne uns zu ende gespielt werden und nach ein paar Stunden Schlaf findet er die Welt auch wieder rosiger.
Steffi
In Bezug auf Duncan, auch auf die Zeit vor Anschaffung, die lang genug war, habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich habe ihn nicht nur nach der Optik, sondern auch gerade nach dem Auftreten seiner Eltern sehr sorgfältig ausgesucht. Zusätzlich habe ich hier als einziger Informationsquelle sehr gründlich mitgelesen, um möglichst viel über die Rasse zu erfahren. Von einem gewissen Mißtrauen, von Vorsicht war die Rede. Hätte ich geahnt, auch nur etwas, dass der Hund 2 Wochen einen Raum nicht mehr betritt, weil da mal ne Kerze umgekippt ist, dann hätte ich sicher von der Anschaffung Abstand genommen.
Nein, ich weiß nicht, ob alle Manchester-Terrier so empfindlich sind. Duncans 2 Brüder, die ich kennenlernen durfte, wirkten auf mich sicherer. Mir ist auch nicht bekannt, ob ich nun mal das Würmchen des Wurfes ausgesucht habe oder ob unter seinen Geschwistern auch so Weicheier sind, da die Züchter mir keine Kontakte vermitteln konnten.
Hätte ich es nicht letzten Sommer, der nicht nur für mich hart war, sondern auch für Duncan, geschafft, mich selbst im Umgang mit diesem speziellen Hund vollständig umzustellen, dann hätte ich ihn verkauft. Verkaufen müssen, um genau zu sein. Denn er war unglücklich und ängstlich und ich war auch unglücklich und habe ihn nicht verstanden. Verstehen tue ich ihn oft immer noch nicht, aber ich bemühe mich Dinge zu tun, die ihn lockern und freuen. Aber hin und wieder muss er auch etwas lernen, zwar in kleinen Schritten, aber Lernen muss sein. Dann haben wir auch mal ne schlechte Phase, aber jetzt hat er kapiert, dass er immer der kleine Prinz ist und steckt es besser weg.
Duncan war kein Zufallskauf oder eine Laune. Es hätte mich sehr verletzt diesen Hund, der mein persönlicher Hoffnungsträger war, abgeben zu müssen. Ich wollte einen gesunden, sportlichen, pfiffigen, mittelgroßen Hund, Draufgänger, mutig, frech, auch mal zu frech, geeignet für den Hundeplatz, vielseitig und habe einen kleinen Schatz, der Katzen nur attackiert, wenn sie abhauen, wenn es brenzlig wird, den Westie vorschickt und meint, dass ein großer Spaziergang am Tag reicht .
Nein, Duncini ist schon ok, wir finden unseren Weg, aber wir hätten es leichter, wenn seine Nerven flexibler/ belastbarer wären. Mal sehen, wie für uns das Happening läuft. Es soll ein Happening sein. Wenn er nicht happy wirkt, weil ihn alles irgendwann überfordert, dann gehen wir eben so wie letztes Jahr und halten Siesta . Die Spiele können auch ohne uns zu ende gespielt werden und nach ein paar Stunden Schlaf findet er die Welt auch wieder rosiger.
Steffi
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Liebe Steffi,
ich habe selbst einen Hund, der ab Werk ein Angst-Problem hat und den ich erst im Alter von 5 Monaten übernommen habe. Auch ein Nothund, der total hysterisch war. Der kleinste Reiz hat ihn in die Panik gebracht, jede normal schnelle Bewegung war zu schnell, fiel irgend etwas herunter und war es auch nur ein zerknäultes Tempo schoß der Hund panisch von dannen. Gleichzeitig von ausgemachter Sturheit und regem Hang zum Protestpinkeln und Angstbeissen. Sichtjäger noch dazu und zwar ein ganz großer. Zudem einer, der sich stundenlang alleine in mein Bett verzieht und einfach seine Ruhe haben will und die ganze Nacht durchs Haus zieht, wenn ich mal nicht da bin.
Will sagen: ich weiß genau wovon Du redest und sabbel mir hier nicht theoretisch einen ab.
Relativ schnell sah ich damals, dass er von der Veranlagung her einfach unglaublich schnell bei Reizen in den Instinkt verfällt - und der ist entweder Angriff oder Flucht. Diesen Moment des Verhaltens, Situation sondieren und dann handeln hat er nicht im Repertoire. Sobald er im Instinkt ist bekommt man ihn schwer wieder raus und man hat fast keine Möglichkeit des Zugriffs (physisch oder psychisch), oder dass man ihn noch mehr in die Hysterie treibt.
Ich habe mich dann entschlossen, diesen Zeitpunkt des in den Instinkt fallens zeitlich zu verzögern und der Hysterie-Amplitude die Spitze zu nehmen - und zwar mit geeigneten homöopathischen Mitteln. Dadurch konnte er die Situationen ruhiger betrachten und erkennen, dass ihm gar nichts passiert. Peu a peu konnte ich ihm so eine Situation nach der anderen beibringen und war dabei wahrnehmbar für ihn, so dass er nach und nach Vertrauen gefasst hat und heute in Panik-Situationen innerlich länger ansprechbar bleibt. Gleichzeitig habe ich ihm gegenüber aber zuerst auch meinen Rhythmus verlangsamt und nur ganz piano mit der Zeit wieder angezogen. Heute kann ich ihn mit Stimme einfangen und in vielen Situationen macht er sich noch immer in die Hosen, aber er bleibt da.
Und denke nicht, dass ich unterwegs immer cool war. Ich war stellenweise total verzweifelt und musste auch an mir unheimlich arbeiten um hier das Knöpfchen zu finden.
Es ist mühsam und die Schritte waren und sind klein, aber wir haben unheimlich viel erreicht und es ist prächtig festzustellen wie er sich verändert hat und wieviel Mühe er sich gibt! Er wird jetzt vier und hat bestimmt noch 10 Jahre vor sich, in denen er die Welt und sein Leben anders und ruhiger zubringen kann.
Je nach Konstitution des Hundes (Zustand/Charakter-Definition in der Homöopathie) sind es andere kleine Kügelchen oder Tropfen, die man gibt. Es ist nicht das alleinige Allheilmittel, aber begleitend ist es zur Unterstützung für Hund und Fraule eine gute Sache.
Also, nicht aufgeben und nicht resignieren
Rüden werden erst mit 3 - 4 Jahren cool.
Wenn Du der Meinung bist, Dich darüber einmal life unterhalten zu möchten können wir das gerne tun. Melde Dich einfach.
Viele Grüße
ich habe selbst einen Hund, der ab Werk ein Angst-Problem hat und den ich erst im Alter von 5 Monaten übernommen habe. Auch ein Nothund, der total hysterisch war. Der kleinste Reiz hat ihn in die Panik gebracht, jede normal schnelle Bewegung war zu schnell, fiel irgend etwas herunter und war es auch nur ein zerknäultes Tempo schoß der Hund panisch von dannen. Gleichzeitig von ausgemachter Sturheit und regem Hang zum Protestpinkeln und Angstbeissen. Sichtjäger noch dazu und zwar ein ganz großer. Zudem einer, der sich stundenlang alleine in mein Bett verzieht und einfach seine Ruhe haben will und die ganze Nacht durchs Haus zieht, wenn ich mal nicht da bin.
Will sagen: ich weiß genau wovon Du redest und sabbel mir hier nicht theoretisch einen ab.
Relativ schnell sah ich damals, dass er von der Veranlagung her einfach unglaublich schnell bei Reizen in den Instinkt verfällt - und der ist entweder Angriff oder Flucht. Diesen Moment des Verhaltens, Situation sondieren und dann handeln hat er nicht im Repertoire. Sobald er im Instinkt ist bekommt man ihn schwer wieder raus und man hat fast keine Möglichkeit des Zugriffs (physisch oder psychisch), oder dass man ihn noch mehr in die Hysterie treibt.
Ich habe mich dann entschlossen, diesen Zeitpunkt des in den Instinkt fallens zeitlich zu verzögern und der Hysterie-Amplitude die Spitze zu nehmen - und zwar mit geeigneten homöopathischen Mitteln. Dadurch konnte er die Situationen ruhiger betrachten und erkennen, dass ihm gar nichts passiert. Peu a peu konnte ich ihm so eine Situation nach der anderen beibringen und war dabei wahrnehmbar für ihn, so dass er nach und nach Vertrauen gefasst hat und heute in Panik-Situationen innerlich länger ansprechbar bleibt. Gleichzeitig habe ich ihm gegenüber aber zuerst auch meinen Rhythmus verlangsamt und nur ganz piano mit der Zeit wieder angezogen. Heute kann ich ihn mit Stimme einfangen und in vielen Situationen macht er sich noch immer in die Hosen, aber er bleibt da.
Und denke nicht, dass ich unterwegs immer cool war. Ich war stellenweise total verzweifelt und musste auch an mir unheimlich arbeiten um hier das Knöpfchen zu finden.
Es ist mühsam und die Schritte waren und sind klein, aber wir haben unheimlich viel erreicht und es ist prächtig festzustellen wie er sich verändert hat und wieviel Mühe er sich gibt! Er wird jetzt vier und hat bestimmt noch 10 Jahre vor sich, in denen er die Welt und sein Leben anders und ruhiger zubringen kann.
Je nach Konstitution des Hundes (Zustand/Charakter-Definition in der Homöopathie) sind es andere kleine Kügelchen oder Tropfen, die man gibt. Es ist nicht das alleinige Allheilmittel, aber begleitend ist es zur Unterstützung für Hund und Fraule eine gute Sache.
Also, nicht aufgeben und nicht resignieren
Rüden werden erst mit 3 - 4 Jahren cool.
Wenn Du der Meinung bist, Dich darüber einmal life unterhalten zu möchten können wir das gerne tun. Melde Dich einfach.
Viele Grüße
Franziska
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@ All,
die Ängstlichkeit, wie sie Steffi bei Duncan beschreibt, ist nach meiner Meinung die Ausnahme. Die 3 Manchester-Terrier von uns, für die ich sprechen kann, waren alle mehr oder weniger zurückhaltend gegenüber Fremden, aber nach kurzer Zeit hat die Manchester-Terrier typische, teilweise sehr starke Neugier, überwogen. Alle 3 hatten oder haben keine Probleme durch dichte Menschenansammlungen zu laufen(z.B. Stadtfest) oder mit lauten Geräuschen( z.B Blaskapelle).
Was ich mir aber wünschen würde, wäre etwas weniger Revierverteidigungsgehabe. Das würde das Leben für alle, auch für die Hund, einfacher machen. Wir hatten über das lange Wochenende wieder Besuch von der Schwester meiner Frau mit ihrer Familie(2 kleine Jungs). Wir haben große Begrüßung veranstaltet, also den Besuch im Auto abgeholt, die Hunde erst ins Auto gucken lassen, dann alle ausgiebig begrüßt, Hund streicheln lassen und dann erst in den Garten und Haus gegeangen. Das hat auch gut geklappt, bis auf ein paar Beller von der Kleinen war den ganzen Abend Ruhe. Aber dann am nächsten Morgen und jeden folgenden immer das selbe, sobald sich jemand Fremdes zeigte, ging das Bellen und aufgeregte rumhopsen los. Nach einiger Zeit wieder Ruhe, die Hunde kamen sogar zum Schmusen. Das ist eigentlich unverständlich, weil sich ein Manchester-Terrier sonst alles, bis in die Steinzeit und zurück merkt. Klingel können wir abschalten, eine Alarmanlage wäre rausgeschmissenes Geld. Wenn die Nachbarn im Garten arbeiten, greift schon die Erziehung, es wird nur kurz gemeldet, dann ist relative Ruhe. Trotzdem wird kontinuierlich am Zaun patrolliert, es könnte ja noch was Böses passieren.
Mit der Prägung und Erziehung im Welpenalter und auch als Junghund gebe ich Franziska recht. Was hier versaut wird, ist später kaum noch gerade zu biegen. Das Problem das Cora, die wir als Welpen bekommen hatten, mit anderen Hunden und Menschen außerhalb des Reviers hatte, müssen wir uns selbst zuzuschreiben. Wir haben zugelassen, das sie als Welpe von anderen, uns eigentlich gut bekannten Hunden angegriffen wurde. Das hat bis an ihr Lebensende nur teilweise korrigiern lassen.
Tarka haben wir mit fünfeinhalb Monaten aus Belgien geholt. Da hatte sie einen psychischen Knacks bekommen, wodurch ??? Das äußerte sich darin daß sie in der Wohnung vor allem was Mann war, exreme Angst hatte und auswich. Nur zu meiner Frau und zur Oma kam sie von sich aus.
Es war wirklich extreme Geduld von nöten, so wie es Peter mit Käte geschildert hat, das ich an sie rangekommen bin. Unseren Sohn, der hier wohnt, bellt sie heut noch an, wenn er sich zeigt. Manchmal hat sie, meist in der Wohnung regelrecht Angstanfälle. Dann ist sie wie ausgewechselt, zittern, eingzogener Schwanz, weicht mir auch wieder aus. Wodurch die ausgelöst werden, haben wir noch nicht rausgekriegt. auf jeden Fall sind Türen und bestimmte Geräusche beteiligt. Das was im Laufe der Zeit besser geworden ist, ist die Dauer der Anfälle, jetz nur noch wenige Minuten.
Dafür ist Tarka außerhalb der Wohnung und im Umgang mit anderen Hunden ein absolut soveräner Hund. Daß ist nicht unser Verdienst, sondern auch ein Resultat der Prägung, nämlich durch das Leben im Rudel in Belgien. Auf dem Hundeplatz ist Tarka der einzige Hund, der nicht rumbellt. Hüpft ein großer Hund um sie rum und sie hat keine Lust, reicht ca. 3-maliges Gebißklappern und der andere hat verstanden.
Dafür ist unsere kleine Odessa ist ein ungestörter, gut geprägter kleiner Hund. Sie bellt auch erst mal alles Fremde an, auch weil sie sich vor Tarka hervortun möchte, die das meistens schon sehr gelassen sieht. Nach kurzer Zeit ist aber nur Schwanzwedeln und Schmusen angesagt. Dafür hat Odessa panische Angst vor Treppen im Haus(außerhalb läuft sie).
Sicher auch eine Prägung auf ihrer Zwischenstadion Passau, da war sie schon mal vermittelt.
Viele Grüße
Uta + Matthias + Tarka + Odessa
die Ängstlichkeit, wie sie Steffi bei Duncan beschreibt, ist nach meiner Meinung die Ausnahme. Die 3 Manchester-Terrier von uns, für die ich sprechen kann, waren alle mehr oder weniger zurückhaltend gegenüber Fremden, aber nach kurzer Zeit hat die Manchester-Terrier typische, teilweise sehr starke Neugier, überwogen. Alle 3 hatten oder haben keine Probleme durch dichte Menschenansammlungen zu laufen(z.B. Stadtfest) oder mit lauten Geräuschen( z.B Blaskapelle).
Was ich mir aber wünschen würde, wäre etwas weniger Revierverteidigungsgehabe. Das würde das Leben für alle, auch für die Hund, einfacher machen. Wir hatten über das lange Wochenende wieder Besuch von der Schwester meiner Frau mit ihrer Familie(2 kleine Jungs). Wir haben große Begrüßung veranstaltet, also den Besuch im Auto abgeholt, die Hunde erst ins Auto gucken lassen, dann alle ausgiebig begrüßt, Hund streicheln lassen und dann erst in den Garten und Haus gegeangen. Das hat auch gut geklappt, bis auf ein paar Beller von der Kleinen war den ganzen Abend Ruhe. Aber dann am nächsten Morgen und jeden folgenden immer das selbe, sobald sich jemand Fremdes zeigte, ging das Bellen und aufgeregte rumhopsen los. Nach einiger Zeit wieder Ruhe, die Hunde kamen sogar zum Schmusen. Das ist eigentlich unverständlich, weil sich ein Manchester-Terrier sonst alles, bis in die Steinzeit und zurück merkt. Klingel können wir abschalten, eine Alarmanlage wäre rausgeschmissenes Geld. Wenn die Nachbarn im Garten arbeiten, greift schon die Erziehung, es wird nur kurz gemeldet, dann ist relative Ruhe. Trotzdem wird kontinuierlich am Zaun patrolliert, es könnte ja noch was Böses passieren.
Mit der Prägung und Erziehung im Welpenalter und auch als Junghund gebe ich Franziska recht. Was hier versaut wird, ist später kaum noch gerade zu biegen. Das Problem das Cora, die wir als Welpen bekommen hatten, mit anderen Hunden und Menschen außerhalb des Reviers hatte, müssen wir uns selbst zuzuschreiben. Wir haben zugelassen, das sie als Welpe von anderen, uns eigentlich gut bekannten Hunden angegriffen wurde. Das hat bis an ihr Lebensende nur teilweise korrigiern lassen.
Tarka haben wir mit fünfeinhalb Monaten aus Belgien geholt. Da hatte sie einen psychischen Knacks bekommen, wodurch ??? Das äußerte sich darin daß sie in der Wohnung vor allem was Mann war, exreme Angst hatte und auswich. Nur zu meiner Frau und zur Oma kam sie von sich aus.
Es war wirklich extreme Geduld von nöten, so wie es Peter mit Käte geschildert hat, das ich an sie rangekommen bin. Unseren Sohn, der hier wohnt, bellt sie heut noch an, wenn er sich zeigt. Manchmal hat sie, meist in der Wohnung regelrecht Angstanfälle. Dann ist sie wie ausgewechselt, zittern, eingzogener Schwanz, weicht mir auch wieder aus. Wodurch die ausgelöst werden, haben wir noch nicht rausgekriegt. auf jeden Fall sind Türen und bestimmte Geräusche beteiligt. Das was im Laufe der Zeit besser geworden ist, ist die Dauer der Anfälle, jetz nur noch wenige Minuten.
Dafür ist Tarka außerhalb der Wohnung und im Umgang mit anderen Hunden ein absolut soveräner Hund. Daß ist nicht unser Verdienst, sondern auch ein Resultat der Prägung, nämlich durch das Leben im Rudel in Belgien. Auf dem Hundeplatz ist Tarka der einzige Hund, der nicht rumbellt. Hüpft ein großer Hund um sie rum und sie hat keine Lust, reicht ca. 3-maliges Gebißklappern und der andere hat verstanden.
Dafür ist unsere kleine Odessa ist ein ungestörter, gut geprägter kleiner Hund. Sie bellt auch erst mal alles Fremde an, auch weil sie sich vor Tarka hervortun möchte, die das meistens schon sehr gelassen sieht. Nach kurzer Zeit ist aber nur Schwanzwedeln und Schmusen angesagt. Dafür hat Odessa panische Angst vor Treppen im Haus(außerhalb läuft sie).
Sicher auch eine Prägung auf ihrer Zwischenstadion Passau, da war sie schon mal vermittelt.
Viele Grüße
Uta + Matthias + Tarka + Odessa
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- Registriert: 16.04.2005, 13:26
Ich kann Steffi sehr gut nachvollziehen...mein Hund ist ja nu irgendwie auch ne Montagsproduktion .
Mag sein, dass in seinen ersten Wochen beim Züchter nicht alles super lief-weiss ich nicht, ich hab mir diesen Hund ja net ausgesucht und im Endeffekt hätte ich ihn aus heutiger Sicht auch nicht gekauft.
Mag sein, dass in den ersten Jahren zwischen ihm und mir nicht alles bombastisch gelaufen ist.
Dennoch-er bringt viele Wesenszüge mit, die ich für sehr bedenklich finde. Und zwar nicht für mich-ich lieb den Kerl über alle Massen. Die Mädchen sind sicher oft mehr "easy going", aber hier gehts nicht um meine Bedürfnisse. Ich hab diesen Hund und ich hab mich danach zu richten...und ich tus sogar gern. Mich stört es, weil es Eigenschaften sind, mit denen es IHM nicht gut geht.
Ich kenn mich ja mit dieser Rasse nicht so gut aus, und kann nur von meinem Hund sprechen...dennoch hab ich Ansätze dieser Probleme einfach schon bei einigen anderen Manchester Terriern gesehen.
Zitat meiner besten Freundin, die Pelle sehr gerne mag, ihn aber genauso sieht wie ich, als wir gemeinsam vor den Westfalenhallen einige MTs getroffen haben: "Die sind ja alle so wie der Pelle!". Wie gesagt, das kommt nicht von mir und ich sehe das auch nicht so(dafür kenn ich ja auch genug tolle Mts!), dennoch musste ich darüber lächeln.
Aber es liegt ja immer im Auge des Betrachters...das, was andere für normal halten, sehe ich vielleicht schon als Problem. Aber ich versuche, das mit seinen Augen zu sehen.
So erlebe ich das eben auch gelegentlich hier im Forum...viele Dinge, die manche als normal oder sogar niedlich finden, empfinde ich für Hunde schon recht bedenklich.
Nu ja. Ich kann nicht soviel sagen. Meinen eigenen Manchester-Terrier lieb ich...ganz doll, er ist mein bester Freund, der schönste Manchester von allen und regelmässig platze ich vor Stolz, wenn er wieder irgendwas Grossartiges getan hat und sich toll verhalten hat. Aber mit diesem Hund in die Zucht zu gehen...das wär mit Verantwortungslosigkeit gleichzusetzen. Drum kam das ja nie in Frage. Aber es sind ja glücklicherweise nicht alle Manchester so, sondern hoffentlich nur Ausnahmen.
Ich denk, wenn mein nächster Hund als Welpe hier einzieht (und nicht wieder ein Tierheimhund einfach beschliesst, bei uns zu bleiben), werd ich einfach nach Herz und Bauchgefühl gehen. Und mir sehr genau die Eltern anschauen...bezüglich ihres Verhaltens. Ob der Hund dann nu die rasseentsprechenden Ohren, Nasen hat, spielt weniger ne Rolle.
Wie gesagt...niemand von uns braucht diese Hunde. Sie arbeiten nicht als Rettungshunde, helfen nicht beim Vieh. Von daher kann man in meinen Augen einfach danach gehen, womit es diesen Hunden gut geht und weniger danach, was für ne Rolle Eigenschaften in der Vergangenheit gespielt haben, die wichtig für Dinge waren, die es heute einfach in der Form nicht mehr gibt.
Sicher ist es ein Leichtes, in der Zucht auf "Wesen" zu achten. Doch was genau ist "Wesen"? Und es bedingt, dass man sich wirklich mit Hunden auseinandersetzt und gute Kenntnis über Hundeverhalten hat. Kann ich bei vielen Züchtern nicht feststellen. Mir gehts dabei jetzt nicht um Manchester-Terrier-Züchter, sondern das ist meine Erfahrung aus dem Rettungsdienst (Rettungshundearbeit) sowie als Tierarzt. Züchter zu sein, heisst noch lange nicht, sich gut mit Hunden auszukennen. Das ist ganz besonders oft bei Rassen, die "nur" Begleiterfunktion haben. Gebrauchshunderassen, die im Gebrauch sind, erzwingen das *manchmal* ein bisschen mehr.
Ausserdem...extrem oft...wird aus einem Wurf dann eine Hündin behalten. Bei dieser Hündin ist dann im Alter von 8 Wochen schon irgendwie klar, dass man sie später in der Zucht verwenden wird-sofern keine Mängel und entsprechende Gesundheit vorhanden, ausserdem findet man ja meistens das Pedigree toll (sonst wär die Wahl des Zuchtrüdens ja anders gelaufen).
Wer befasst sich denn dann noch ganz objektiv damit, ob diese eine Hündin mit 2-3 Jahren *wirklich* in die Zucht gehen soll? Man hat ja eh nur eine Hündin und daher wenig Auswahl, ausserdem hat man den Hund eh viel zu lieb, um wirklich objektiv zu sein. Das macht dann irgendwie die Zucht auf "Wesen" schwer in meinen Augen.
Liebe Grüsse, Marta und die weltbeste Montagsproduktion!
Mag sein, dass in seinen ersten Wochen beim Züchter nicht alles super lief-weiss ich nicht, ich hab mir diesen Hund ja net ausgesucht und im Endeffekt hätte ich ihn aus heutiger Sicht auch nicht gekauft.
Mag sein, dass in den ersten Jahren zwischen ihm und mir nicht alles bombastisch gelaufen ist.
Dennoch-er bringt viele Wesenszüge mit, die ich für sehr bedenklich finde. Und zwar nicht für mich-ich lieb den Kerl über alle Massen. Die Mädchen sind sicher oft mehr "easy going", aber hier gehts nicht um meine Bedürfnisse. Ich hab diesen Hund und ich hab mich danach zu richten...und ich tus sogar gern. Mich stört es, weil es Eigenschaften sind, mit denen es IHM nicht gut geht.
Ich kenn mich ja mit dieser Rasse nicht so gut aus, und kann nur von meinem Hund sprechen...dennoch hab ich Ansätze dieser Probleme einfach schon bei einigen anderen Manchester Terriern gesehen.
Zitat meiner besten Freundin, die Pelle sehr gerne mag, ihn aber genauso sieht wie ich, als wir gemeinsam vor den Westfalenhallen einige MTs getroffen haben: "Die sind ja alle so wie der Pelle!". Wie gesagt, das kommt nicht von mir und ich sehe das auch nicht so(dafür kenn ich ja auch genug tolle Mts!), dennoch musste ich darüber lächeln.
Aber es liegt ja immer im Auge des Betrachters...das, was andere für normal halten, sehe ich vielleicht schon als Problem. Aber ich versuche, das mit seinen Augen zu sehen.
So erlebe ich das eben auch gelegentlich hier im Forum...viele Dinge, die manche als normal oder sogar niedlich finden, empfinde ich für Hunde schon recht bedenklich.
Nu ja. Ich kann nicht soviel sagen. Meinen eigenen Manchester-Terrier lieb ich...ganz doll, er ist mein bester Freund, der schönste Manchester von allen und regelmässig platze ich vor Stolz, wenn er wieder irgendwas Grossartiges getan hat und sich toll verhalten hat. Aber mit diesem Hund in die Zucht zu gehen...das wär mit Verantwortungslosigkeit gleichzusetzen. Drum kam das ja nie in Frage. Aber es sind ja glücklicherweise nicht alle Manchester so, sondern hoffentlich nur Ausnahmen.
Ich denk, wenn mein nächster Hund als Welpe hier einzieht (und nicht wieder ein Tierheimhund einfach beschliesst, bei uns zu bleiben), werd ich einfach nach Herz und Bauchgefühl gehen. Und mir sehr genau die Eltern anschauen...bezüglich ihres Verhaltens. Ob der Hund dann nu die rasseentsprechenden Ohren, Nasen hat, spielt weniger ne Rolle.
Wie gesagt...niemand von uns braucht diese Hunde. Sie arbeiten nicht als Rettungshunde, helfen nicht beim Vieh. Von daher kann man in meinen Augen einfach danach gehen, womit es diesen Hunden gut geht und weniger danach, was für ne Rolle Eigenschaften in der Vergangenheit gespielt haben, die wichtig für Dinge waren, die es heute einfach in der Form nicht mehr gibt.
Sicher ist es ein Leichtes, in der Zucht auf "Wesen" zu achten. Doch was genau ist "Wesen"? Und es bedingt, dass man sich wirklich mit Hunden auseinandersetzt und gute Kenntnis über Hundeverhalten hat. Kann ich bei vielen Züchtern nicht feststellen. Mir gehts dabei jetzt nicht um Manchester-Terrier-Züchter, sondern das ist meine Erfahrung aus dem Rettungsdienst (Rettungshundearbeit) sowie als Tierarzt. Züchter zu sein, heisst noch lange nicht, sich gut mit Hunden auszukennen. Das ist ganz besonders oft bei Rassen, die "nur" Begleiterfunktion haben. Gebrauchshunderassen, die im Gebrauch sind, erzwingen das *manchmal* ein bisschen mehr.
Ausserdem...extrem oft...wird aus einem Wurf dann eine Hündin behalten. Bei dieser Hündin ist dann im Alter von 8 Wochen schon irgendwie klar, dass man sie später in der Zucht verwenden wird-sofern keine Mängel und entsprechende Gesundheit vorhanden, ausserdem findet man ja meistens das Pedigree toll (sonst wär die Wahl des Zuchtrüdens ja anders gelaufen).
Wer befasst sich denn dann noch ganz objektiv damit, ob diese eine Hündin mit 2-3 Jahren *wirklich* in die Zucht gehen soll? Man hat ja eh nur eine Hündin und daher wenig Auswahl, ausserdem hat man den Hund eh viel zu lieb, um wirklich objektiv zu sein. Das macht dann irgendwie die Zucht auf "Wesen" schwer in meinen Augen.
Liebe Grüsse, Marta und die weltbeste Montagsproduktion!
Zuletzt geändert von monsters am 03.05.2007, 13:09, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüsse!
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Also ich kenne jetzt den Ursprung dieser ganzen Diskussion nicht und verfüge vielleicht nicht über so eine langjährige Erfahrung wie manch andere hier, trotzdem möchte ich auch meine Sicht der Dinge darstellen. Grundsätzlich gehe ich konform mit Sandra lnp, Esther und Franziska.
Ja, der Manchester-Terrier hat besondere Eigenschaften und Charakterzüge -> ich frage mich aber wo das "Problem" dabei ist, oder auch warum es nicht so sein sollte. Wir Menschen machen es uns oft zu einfach. Im Falle dieser Diskussion geht es um eine besondere Hunderasse, manche kommen mit diesen Lebewesen vielleicht nicht zu recht, oder eben nur mäßig oder wünschen sich da und dort ein paar "Verbesserungen" und was soll's, versuchen wir halt über gezielte Züchtung da und dort ein wenig nachzubessern und den Wünschen zu entsprechen. Ich für mich würde dies nicht für einen richtigen (und auch aussichtslosen) Weg halten -> vorausgesetzt wir reden von den Manchester-Terrier's wie wir sie jetzt kennen.
Natürlich ist es legitim, sich über manche Charakterzüge zu ärgern, oder dass man diese gerne ein wenig anders hätte. Nur man darf nicht die Verantwortung auf die Züchter abschieben. Auch wenn jeder Züchter jetzt hergehen würde und nur mehr mit den charakterlich "besten" Hündinnen und Rüden züchten würde -> die Situation würde sich nicht verändern. Wenn wir im Mai dann Katie bei Sandra lnp holen werden und Katie ein Jahr später z.B. furchtbare Angst davor hätte in einer Stadt durch viele Menschen zu laufen, auf Kinder aggressiv reagieren würde oder was weis ich was, dann sind mit Sicherheit nicht ihre Gene schuld, oder der Charakter von Pepper oder Filou oder gar Sandra&Willi, dann müßte ich den Grund dafür ganz woanders suchen.
Übrigens, nicht einmal das Klon-Schaf Dolly hatte denselben Charakter wie das "Original". Oder bei Menschen, eineiige Zwillinge -> zur Adoption freigegeben -> zu verschiedenen Familien gekommen -> als Ergebnis hatte man dann 4 Menschen (leibliche Eltern + Zwillinge), deren Charaktere/Wesen nicht das Geringste gemein hatten. Oder noch nahe liegender -> ein Wurf mit 5 Geschwistern, würde man später mal bei den Besitzern nachschauen, sähe man mitunter 5 charakterlich komplett unterschiedliche Hunde -> der eine hat die Macke, der andere jene..."hmmm, kann man die jetzt nicht alle wegzüchten.....aber wie, waren doch die Elterntiere so perfekt...??? .". Diese Beispiele sind nichts Besonderes, aber sie zeigen, dass "...dann nehmen wir mal eine Hündin und einen Rüden mit perfekten Eigenschaften und dann werden die Jungen schon auch so perfekt werden....." einfach nicht funktioniert.
Unsere Manchester-Terrier's sind wahrlich besondere Hunde mit besonderen Wesensmerkmalen. Es liegt an uns, unseren Manchester-Terrier's die Möglichkeit zu geben, so zu werden, damit sie in unsere "persönliche" Welt passen. Wir sind uns ja der rassespezifischen Merkmale bewusst, also liegt es an uns unseren Manchester-Terrier's die Welt auf eine Weise zu zeigen, zu erklären, dass sie diese so weit es geht verstehen lernen und sich ohne Angst gemeinsam mit uns darin zurechtfinden können. Auch unser Wilson hat so seine Macken -> aber da müssen wir uns selber an der Nase nehmen. Trotzdem, wir haben es in der Hand, gemeinsam mit ihm daran zu arbeiten und ihm zu helfen.
Ohne Frage aber sollten Züchter sehr sorgfältig mit ihrer Verantwortung umgehen.
Zum Abschluss, für mich gehören die Manchester-Terrier's, so wie sie sind, zu den wundervollsten Hunden die es gibt. Ich hoffe sehr, dass der Manchester-Terrier das bleibt was er heute ist. Würde mich etwas an dieser Rasse so sehr stören, dass ich darüber nachdenken müsste mittels "Züchtung" hier korrigierend einzugreifen, so würde ich mich eher nach einer "geeigneteren" Rasse für mich umsehen, als dass ich an diesen tollen Geschöpfen etwas verändern möchte.
lg.,
Max
Ja, der Manchester-Terrier hat besondere Eigenschaften und Charakterzüge -> ich frage mich aber wo das "Problem" dabei ist, oder auch warum es nicht so sein sollte. Wir Menschen machen es uns oft zu einfach. Im Falle dieser Diskussion geht es um eine besondere Hunderasse, manche kommen mit diesen Lebewesen vielleicht nicht zu recht, oder eben nur mäßig oder wünschen sich da und dort ein paar "Verbesserungen" und was soll's, versuchen wir halt über gezielte Züchtung da und dort ein wenig nachzubessern und den Wünschen zu entsprechen. Ich für mich würde dies nicht für einen richtigen (und auch aussichtslosen) Weg halten -> vorausgesetzt wir reden von den Manchester-Terrier's wie wir sie jetzt kennen.
Natürlich ist es legitim, sich über manche Charakterzüge zu ärgern, oder dass man diese gerne ein wenig anders hätte. Nur man darf nicht die Verantwortung auf die Züchter abschieben. Auch wenn jeder Züchter jetzt hergehen würde und nur mehr mit den charakterlich "besten" Hündinnen und Rüden züchten würde -> die Situation würde sich nicht verändern. Wenn wir im Mai dann Katie bei Sandra lnp holen werden und Katie ein Jahr später z.B. furchtbare Angst davor hätte in einer Stadt durch viele Menschen zu laufen, auf Kinder aggressiv reagieren würde oder was weis ich was, dann sind mit Sicherheit nicht ihre Gene schuld, oder der Charakter von Pepper oder Filou oder gar Sandra&Willi, dann müßte ich den Grund dafür ganz woanders suchen.
Übrigens, nicht einmal das Klon-Schaf Dolly hatte denselben Charakter wie das "Original". Oder bei Menschen, eineiige Zwillinge -> zur Adoption freigegeben -> zu verschiedenen Familien gekommen -> als Ergebnis hatte man dann 4 Menschen (leibliche Eltern + Zwillinge), deren Charaktere/Wesen nicht das Geringste gemein hatten. Oder noch nahe liegender -> ein Wurf mit 5 Geschwistern, würde man später mal bei den Besitzern nachschauen, sähe man mitunter 5 charakterlich komplett unterschiedliche Hunde -> der eine hat die Macke, der andere jene..."hmmm, kann man die jetzt nicht alle wegzüchten.....aber wie, waren doch die Elterntiere so perfekt...??? .". Diese Beispiele sind nichts Besonderes, aber sie zeigen, dass "...dann nehmen wir mal eine Hündin und einen Rüden mit perfekten Eigenschaften und dann werden die Jungen schon auch so perfekt werden....." einfach nicht funktioniert.
Unsere Manchester-Terrier's sind wahrlich besondere Hunde mit besonderen Wesensmerkmalen. Es liegt an uns, unseren Manchester-Terrier's die Möglichkeit zu geben, so zu werden, damit sie in unsere "persönliche" Welt passen. Wir sind uns ja der rassespezifischen Merkmale bewusst, also liegt es an uns unseren Manchester-Terrier's die Welt auf eine Weise zu zeigen, zu erklären, dass sie diese so weit es geht verstehen lernen und sich ohne Angst gemeinsam mit uns darin zurechtfinden können. Auch unser Wilson hat so seine Macken -> aber da müssen wir uns selber an der Nase nehmen. Trotzdem, wir haben es in der Hand, gemeinsam mit ihm daran zu arbeiten und ihm zu helfen.
Ohne Frage aber sollten Züchter sehr sorgfältig mit ihrer Verantwortung umgehen.
Zum Abschluss, für mich gehören die Manchester-Terrier's, so wie sie sind, zu den wundervollsten Hunden die es gibt. Ich hoffe sehr, dass der Manchester-Terrier das bleibt was er heute ist. Würde mich etwas an dieser Rasse so sehr stören, dass ich darüber nachdenken müsste mittels "Züchtung" hier korrigierend einzugreifen, so würde ich mich eher nach einer "geeigneteren" Rasse für mich umsehen, als dass ich an diesen tollen Geschöpfen etwas verändern möchte.
lg.,
Max