Longiertraining

Kleine Tricks und schwere Fälle...
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Slimgirly
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Longiertraining

Beitrag von Slimgirly » 24.03.2007, 16:39

Hallo @ all,

ich war mit meiner Bonny am letzten Sonntag in einer Hundeschule, die unter anderem auch das Longieren anbieten. Ich habe mir das mal zeigen lassen :top: und bin echt begeistert. Am beeindruckendsten war für mich die Vorführung mit ihren Hunden, um mir einmal zu zeigen, wie es im Endergebnis aussehen kann.

Jetzt habe ich im Garten auch einen Kreis aufgebaut, um mit meiner Kleinen zu üben. Hoffe, dass Wetter wird jetzt endlich mal besser. :omann:

Ich würde mich echt freuen, wenn ich meine Bonny dafür begeistern könnte; finde das es echt eine gute Beschäftigungsmöglichkeit ist.

Hat einer von Euch vielleicht schon Erfahrungen damit?

LG,
Kathrin

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Susanne
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Beitrag von Susanne » 24.03.2007, 21:36

Hi Kathrin,
noch nie von gehört, kenn ich nur bei Pferden.

Erzähl doch mal bißchen mehr, muss der Hund da immer im Kreis laufen?
Unter hundert Menschen liebe ich nur einen, unter hundert Hunden neunundneunzig.
Liebe Grüße
Susanne

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Slimgirly
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Beitrag von Slimgirly » 24.03.2007, 21:57

Hallo,

mal schauen, ob ich das irgendwie gut rübergebracht bekomme. :D

"Erfunden" wurde das Longiertraining 1984 von Hans Schlegel. Mittlerweile gibt es aber sehr viele Hundetrainer, die die Vorteile dieses Trainings erkannt haben und es anbieten.

Ich zittiere mal von der Homepage von H. Schlegel (Hoffe das darf man :roll: ):
"Sinn und Zweck dieser Kreisarbeit ist das Führen und Lenken auf Distanz, sowie das vermitteln klarer Koordinaten an den Hund. Durch die einfach begründbare „Draussen-Bleiben“ Strategie wird die Kooperationsbereitschaft im Hund sensibilisiert, gefördert und von Ihnen im richtigen Moment positiv bestärkt. Innerhalb kürzester Zeit verbessert sich in verblüffender Weise die Führ- und Lenkbarkeit Ihres Hundes."

Einen sehr schönen Bericht gab es auch in "Der Hund" - keine Ahnung mehr welche Ausgaben das waren. Aber man kann auf der Homepage von Thomas Baumann (dogworld) unter Aktuelles / Publikationen schauen, glaube, da steht der Bericht auch noch mal.

Hab es ja nun live gesehen und bin wirklich begeistert wie die Hunde auch die kleinsten Signale auf Distanz umsetzen. Und mit was für einer Begeisterung die Hunde bei der Sache waren!

Sobald das Wetter schöner wird, geht es raus in den Garten. Und dann schauen wir mal, ob meiner Bonny das auch gefällt. :eiei:

LG,
Kathrin

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Beitrag von Franziska » 24.03.2007, 22:52

Klingt sehr interessant - muß mal stöbern - kann ich vielleicht Hund und Pferd gleichzeitig longieren? :mrgreen: :D
Franziska

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Beitrag von long nose pepper » 24.03.2007, 23:47

Franziska hat geschrieben:Klingt sehr interessant - muß mal stöbern - kann ich vielleicht Hund und Pferd gleichzeitig longieren? :mrgreen: :D
Ja, ja, Franzi: Zeit ist Geld! Ob der Manchester-Terrier positiv auf eine Longierpeitsche reagiert???? :confused: :confused: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Liebe Grüße
Sandra & Co.

Deinem Hund ist es egal wie Du aussiehst, er nimmt Dich so, wie Du bist!

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Beitrag von monsters » 25.03.2007, 17:20

Mittlerweile gibts wirklich einige Leute, die das Longiertrainig propagieren und anbieten. In Deutschland ist das verstärkt zb Thomas Baumann.

Mit ein Hauptziel ist auch, dass erreicht werden soll, dass der Hund eine engere Bindung aufbaut, da man ihn innerhalb des Longierkreises immer nötigt, Distanz zu halten und der Hund so das Verlangen aufbauen soll, eine nähere Distanz einzuhalten und besser mitzuarbeiten.

Deswegen wird zb von Thomas Baumann abgeraten, dieses Training mit Rettungshunden zu absolvieren, da man dort gern wünscht, dass der Hund eine hohe Selbstständigkeit hat und auch behalten soll.

Ganz ehrlich...allen meinen Hunden würde ein nettes Longiertraining sicher Spass machen...ein netter Fun. Aber der pädagogische Sinn dahinter ist für mich fragwürdig.
Mich erinnert das wieder an übertriebenes Gedöhns...wir müssen anders sein als die anderen. Deswegen heisst Gegenstandssuche ja auch nicht Gegenstandssuche, sondern "Z-O-S" und was "La-Ko-Ko" bedeutet, erschliesst sich auch nicht jedem sofort.


Ansonsten frag ich mich, warum man nicht einfach "Bindung", etc leben kann, anstatt das über irgendwelche merkwürdigen Methoden erreichen zu wollen.
Kommunizieren tut man mit seinem Hund (bzw kann )den ganzen Tag, die Grundlagen für Führ- und Lenkbarkeit schaffe ich mir ebenfalls durch meinen Alltag und meiner Beziehung zu meinen Hunden.
Fürs gezielte Trainieren gibts haufenweise nette Möglichkeiten, da brauchts auch nicht unbedingt das Longiertraining.
Ich habs einfach nicht mit komplexen, möglichst noch patentierten Methoden :wink: .

Aber als netter Fun für zwischendurch...einfach mit dem Ziel, gemeinsam bisschen was zu machen und Spass zu haben...Prima. Sowas verbessert und intensiviert ja immer die Bindung und Kommunikation.
Aber genauso tut das Clickertraining, Futterdummysuche oder Pelles geliebtes Fährteln auch :wink: .

Ab und an "longieren" wir sogar...wenn sich zufällig mal ne Gelegenheit ergibt, zb ein eingezäuntes Grundstück, oder so...einfach aus Fun und ohne pädagogische Hintergedanken :wink: .
Wenn ein entsprechend grosser Garten vorhanden ist-bestens :wink: .
Liebe Grüsse!

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Beitrag von Slimgirly » 25.03.2007, 20:29

Ich glaube, mit dem Longiertraining ist es ähnlich wie mit dem Clickertraining (nur als Beispiel). Erst haben alle aufgeschrieen und die Hände gehoben - bloß nicht schon wieder etwas Neues. Und jetzt kann man sich Clickertraining in der Hundeerziehung einfach nicht mehr wegdenken.

Meine Bonny hat eine super Bindung zu mir! Trotzdem gibt es immer wieder Gelegenheiten wo eben doch andere Sachen wichtiger sind als Frauchen. Dazu kommt der Terrierdickkopf, von dem ja sicherlich einige von Euch ein Lied singen können.

Ich sehe Longiertraining für mich als eine super Möglickeit meinen Hund körperlich und auch geistig auszulasten. Wenn ich als "Nebeneffekt" noch erreichen, dass sie mit mir noch mehr kooperiert und vor allen Dingen kommuniziert, na dann ist das doch voll in Ordnung, oder?

Ich habe in der Hundeschule gesehen was machbar ist und wie Longiertraining "funktioniert". Hat mich echt begeistert. Die Hunde waren mit so viel Spaß bei der Sache, respekt!

Im Übrigen ist meine Kleine ansonsten auch kein gelangweilter Sofahund! Wir joggen, fahren Fahrrad, machen Mantrailing, wenn auch nur just for fun, dank Clickertraining ist sie ein halber Zirkushund und sie ist die beste Kaffeebohnensucherin, die man sich nur vorstellen kann.

LG,
Kathrin und Bonny, die momentan vollkommen zufrieden und geschafft neben mir schlummert

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Beitrag von evarana » 26.03.2007, 09:19

hallo zusammen,

thomas baumann ist bei uns direkt um die ecke u ich habe mal überlegt mir da ne stunde im sommer an zu schauen... aber NUR an zu schauen... ich gehöre nämlich zu der wattebällchen-fraktion u was da sonst so für ein ton herrscht (war 2x ne stunde anschauen) hat mir ja nun gar nicht zu gesagt... :puke: ...
sonst dachte ich immer, dass das longiertraining eher was für die hüterabteilung ist u auch oft als vorbereitung fürs hüten u/o treiben (auch von gegenständen) genutzt wird :confused: ???
viele grüße,

eva mit ebby

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Beitrag von Slimgirly » 26.03.2007, 11:27

Hallo Martha,

so gestern hatte ich nicht wirklich Zeit; daher nur eine kurze Antwort auf dein Posting. Irgendwie hatte ich nach dem Lesen Deiner Zeilen das Gefühl, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich mit meinen Fellnasen einfach mal was Neues ausprobieren möchte. Schauen wir doch mal, ob wir uns nicht irgendwo in der Mitte treffen können. :D
monsters hat geschrieben:In Deutschland ist das verstärkt zb Thomas Baumann.
Thomas Baumann hat Longiertraining in D „bekanntgemacht“ – soweit richtig. Angeboten wird es aber mittlerweile in immer mehr Hundeschulen und nicht weil sie auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, sondern vielmehr, weil sie die Vorteile dieses Trainings erkannt haben.
monsters hat geschrieben:Mit ein Hauptziel ist auch, dass erreicht werden soll, dass der Hund eine engere Bindung aufbaut, da man ihn innerhalb des Longierkreises immer nötigt, Distanz zu halten und der Hund so das Verlangen aufbauen soll, eine nähere Distanz einzuhalten und besser mitzuarbeiten.
Ich nötige meinen Hund nicht, ich mache meinem Hund nur klar, dass das Kreisinnere MEINE ist und verlange von ihm, meinen Führungsanspruch zu akzeptieren. Das geschieht lediglich dadurch, dass ICH absolut konsequent bin und darauf bestehe, dass er halt draußen bleibt. Kein Schlagen, Brüllen, bestrafen oder sonstige negative Einwirkung. Nimmt der Hund von sich aus Kontakt mit mir auf, folgen Lob, Leckerli, Spiel oder was auch immer den jeweiligen Hund motiviert.
Das ist doch nicht neu: Hunde verstehen richtig und falsch; ja und nein. Das ist für Hunde die natürlichste Art der Kommunikation. Es gibt entweder schwarz oder weiss – Grauzonen kennen Hunde nicht.
monsters hat geschrieben:Deswegen wird zb von Thomas Baumann abgeraten, dieses Training mit Rettungshunden zu absolvieren, da man dort gern wünscht, dass der Hund eine hohe Selbstständigkeit hat und auch behalten soll.
Die Betreiber der Hundeschule, die ich besucht habe, haben selber 3 ausgebildete Rettungshunde und alle drei sind im Einsatz! Und trotzdem sind die Hunde mit dem Longiertraining bestens vertraut, wovon ich mich selber überzeugen konnte! Sie lieben dieses Spiel – mehr ist es im Endeffekt ja nicht – und waren mit Feuereifer bei der Sache.
monsters hat geschrieben:Mich erinnert das wieder an übertriebenes Gedöhns...wir müssen anders sein als die anderen.
Wie schon gepostet: Longiertraining ist nicht neu und wird schon seit über 20 Jahren mit großem Erfolg vor allem bei der Arbeit mit verhaltensauffälligen Hunden angewandt. Ich hab da ja noch ein besseres Beispiel als Clickertraining: Wie war das doch mit ND und Treibball? Wie alle auf Herrn Nijboer und seinen neumodischen Erfindungen geschimpft haben?!? Was für ein Segen Treibball für total unterbeschäftigte Hütehunde und deren genervten Besitzern ist, hat sich auch nicht sofort jedem Aussenstehendem erschlossen. Ganz zu schweigen von dem Preydummy, der nur zu gerne belächelt wurde.
monsters hat geschrieben:Ansonsten frag ich mich, warum man nicht einfach "Bindung", etc leben kann, anstatt das über irgendwelche merkwürdigen Methoden erreichen zu wollen.
Aber genau da liegt doch das Problem: Viele glauben, nur weil die Bindung zu ihrem Hund gut ist und er einen abgöttisch liebt, stimmt auch automatisch der ganze Rest. In Wirklichkeit sagt es doch noch lange nichts darüber aus, ob der Hund Herrchen oder Frauchen´s Entscheidungen akzeptiert?!? Ich bin der Meinung nur wenn Bindung und Führung sich die Waage halten, kann so etwas wie Harmonie und Vertrauen im Mensch-Hund-Team entstehen.

Beim Longieren lerne ICH was Führung ist und wie sich das anfühlt. Diese neuen Erkenntnisse kann ich dann problemlos in den Alltag übertragen und im Umgang mit meinen Hunden leben.

Wie viele Hunde gibt es die in der Wohnung super hören, gerne mit ihren Menschen kooperieren und absolut unproblematisch sind. Aber wehe es geht nach draußen?!?
Und nicht alle Hunde sind unproblematische Zeitgenossen; es soll auch harte Kaliber geben, die einfach der Meinung sind, ohne Herrchen / Frauchen besser dran zu sein!
monsters hat geschrieben:Fürs gezielte Trainieren gibts haufenweise nette Möglichkeiten, da brauchts auch nicht unbedingt das Longiertraining.
Im Moment fällt mir kein anderes Training ein, dass so intensiv die Distanzkontrolle als Ziel hat und die Verbesserung der Kommunikation zwischen Mensch und Hund.
monsters hat geschrieben:Aber als netter Fun für zwischendurch...einfach mit dem Ziel, gemeinsam bisschen was zu machen und Spass zu haben... ... Aber genauso tut das Clickertraining, Futterdummysuche oder Pelles geliebtes Fährteln auch
Aber diese Sachen machst du doch sicherlich auch nicht mal so zwischendurch, oder? Du mußtest deine Hunde dafür begeistern, das Training sinnvoll aufbauen und üben, üben und nochmals üben. Einfach so mal „zwischendurch“ klappt einfach nicht, bei keiner Art der Hundeausbildung. Entweder 100 % oder ihr bleibt ewig in den Kinderschuhen stecken!
Jeder sollte für sich die Art von Beschäftigung wählen, die ihm und seinem Hund am meisten liegt. Im Endeffekt kommt es doch eigentlich nur darauf an, dass man sich intensiv mit seinem Hund beschäftigt, auseinandersetzt und die gemeinsame Zeit sinnvoll nutzt. Aber einfach mal so nebenbei und ein bißchen ausprobieren, geht nicht!

Ich denke darin sind wir uns wohl einig. :D

LG,
Kathrin

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Beitrag von monsters » 26.03.2007, 11:31

Ich tät das nicht mit Clickertraining verwechseln :wink: .

Hier handelt es sich einfach um lerntheoretische Dinge und Strukturen, weniger um "Methoden".
Sicher gabs beim Clicker auch den totalen Hype, keine Frage.
Aber Konditionierungsgeschichten sind weniger persönliches Empfinden als wirklich vorhandenes Lernvorgänge, die man nicht abstreiten kann :wink: .

Übrigens...ne, Longierarbeit wird seltenst als Grundlage fürs Hüten gearbeitet :wink: . Das mag ähnlich erscheinen, weil viele Hütemenschen ja ebenfalls im einem runden Netz beginnen, aber die starten in der Regel mit Schafen drinne :wink: . Bietet sich ja auch an....Dinge wie "12-uhr-Position" bringen die meisten Borderlinge von sich aus mit...das kann man "trocken" ohne Schafe schlecht üben.

Übrigens...man kann sich Hundeschulstunden und Seminare auch ohne Hund ansehen. Dazu rat ich jedem...in der Regel sollte eh ein ausführliches Gespräch vorangehen und ein persönliches Kennenlernen der Hunde. Aber da es doch Gang und Gebe ist, den Hund einfach in eine Gruppe zu stecken , "um mal zu gucken" und der Halter sich nachher in der Aufregung doch zu Sachen hinreissen lässt, die ihm im Nachhinein doch nicht gefallen/nicht logisch erscheinen-ist der Hund gar nicht erst dabei, passiert sowas gar nicht erst.
Wenn Du es so machts, kannst Du in Ruhe schauen, ob das was für Dich ist oder nicht :wink: .
Liebe Grüsse!

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Beitrag von monsters » 26.03.2007, 12:34

Huhu Kathrin :P

Schauen wir doch mal, ob wir uns nicht irgendwo in der Mitte treffen können. :D

Ich find Dein Antwortposting super interessant :wink: . Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein...der Gedankenaustausch der verschiedenen Ansichten ist das, was ja so spannend und lehrreich ist...sonst bräuchten wir ja das Forum nicht.


Thmas Baumann hat Longiertraining in D „bekanntgemacht“ – soweit richtig. Angeboten wird es aber mittlerweile in immer mehr Hundeschulen und nicht weil sie auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, sondern vielmehr, weil sie die Vorteile dieses Trainings erkannt haben.

Jap...das sind auch meine Erfahrungen. Ich geh mal davon aus, dass die Hundeschulen, die das anbieten, das auch für gut heissen-hoffe ich doch stark :mrgreen: . Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es sehr modern ist, einen Haufen an verschiedenen Sachen anzubieten, weil das Geld bringt.
Ausserdem ist es häufig so, dass solche Methoden einfach auch Leute reizen, eben, weil sie anders sind und deswegen professionell erscheinen...siehe "Z-O-S"-lässt sich doch direkt besser verkaufen als popelige Gegenstandssuche.




Ich nötige meinen Hund nicht, ich mache meinem Hund nur klar, dass das Kreisinnere MEINE ist und verlange von ihm, meinen Führungsanspruch zu akzeptieren. Das geschieht lediglich dadurch, dass ICH absolut konsequent bin und darauf bestehe, dass er halt draußen bleibt. Kein Schlagen, Brüllen, bestrafen oder sonstige negative Einwirkung. Nimmt der Hund von sich aus Kontakt mit mir auf, folgen Lob, Leckerli, Spiel oder was auch immer den jeweiligen Hund motiviert.
Es gibt entweder schwarz oder weiss – Grauzonen kennen Hunde nicht.

Ich sehe das eben anders. Ich bin mit meinen Hunden in tiefer Freundschaft verbunden und lebe einfach mit ihnen.
Spätestens der Blick auf das Verhalten von Hunden untereinander lässt die permante Führungsfrage anzweifeln...kein Hund, erst recht nicht der mit den meisten Führungsqualitäten, ist permanent konsequent und immer auf Einhaltung der Regeln bedacht.
Mal davon abgesehen: Warum hat Führungsanspruch etwas mit Distanz zu tun? Das findest Du unter Hunden ganz klar in dem Maße nicht...das ist eher persönliche Vorliebe und auch ein bisschen rasseabhängig als *Führungsanspruch*...genauso wie all die Geschichten, dass ranghohe Hunde die besten Plätze und Vortritt an Türen haben.
Wenn ich möchte, dass ein Hund mit mir Kontakt aufnimmt, dann fördere ich den Kontakt-ohne, dass ich ihn vorher rausschubse. Wozu den Umweg gehen? Wenn ich einen Hund hab, der wenig Bindung hat...grad bei dem belohne ich selbst aufgenommen Kontakt...Blickkontakt, Schritte zu mit und auch körperlichen Kontakt bei mir. Bei mir isses schön....es ist schön, mit mir zusammenzuarbeiten-ich finds einfach fragwürdig, einen solchen Hund zu Distanz zu bringen.
Wie gesagt...ich bestreite nicht, dass das ein toller Fun ist und aus diesem Grunde Bindung fördert.
Bezüglich des "schwarz-weiss"...nur, weil etwas mal nicht weiss ist, heisst das nicht, dass sofort alles zusammenbricht...Hunde sind durchaus komplexe Geschöpfe.
Niemand von uns kann sich davon freisprechen, negativ auf seinen Hund einzuwirken...ohne Grenzen geht es letzendlich nicht. Das fängt schon beim Anleinen an, was häufig auch eine negative Einwirkung ist.
An dem gezielten Trainingsprogramm steht aber schnell im Vordergrund "Du darfst NICHT rein", was eine negative Forderung ist und mit schnell die Einstellung fördert, der Hund wolle rein, weil er den Führungsanspruch nicht akzeptiert. Ich find das einfach sehr ungünstig...besser ist es generell, mit einer positiven Einstellung zu beginnen und sich vorher nochmal den grossen Leitsatz dreimal durch den Kopf gehen zu lassen:
Macht der Hund einen Fehler, so ist es nie der Fehler der Hundes, sondern der seines Menschens, weil dieser ihn nicht vorausgehen und verhindert hat.
Ich denke nicht, dass Longenarbeit so sein muss...einige, die ich kenne, arbeiten auch nicht so...aber der Eindruck entsteht bei vielen schnell-weil sich viele Menschen vom Longentraining angesprochen fühlen, die der Ansicht sind, ihr Hund wär ungehorsam und unkooperatitv und damit könnte man dem das bestens klar machen-und hier wirds dann gefährlich.



Die Betreiber der Hundeschule, die ich besucht habe, haben selber 3 ausgebildete Rettungshunde und alle drei sind im Einsatz! Und trotzdem sind die Hunde mit dem Longiertraining bestens vertraut, wovon ich mich selber überzeugen konnte!


Bestreite ich nicht. Meine grosse Hündin ist ebenfalls einsatzgeprüfte Rettungshündin und unser Spass-Loniger-Gedöhns fand ich eher positiv-weil netter gemeinsamer Fun. Oben steht ja auch ganz klar, dass dieses Thomas Baumann vertritt-meine Meinung ist es nicht. Das ist mir wieder zu sehr scharz-weiss.


Longiertraining ist nicht neu und wird schon seit über 20 Jahren mit großem Erfolg vor allem bei der Arbeit mit verhaltensauffälligen Hunden angewandt.

Herr Schlegel arbeitet gern mit verhaltensauffälligen Hunden---was nicht unbedingt heisst, dass er gut mit denen arbeitet. Ganz ehrlich...hier fällt mir nur der Spruch ein "Wo Wissen aufhört, fängt Gewalt an"-an seine TV-Serie mag ich gar nicht denken :roll: . Spätestens da hat man gesehen, dass das eben nicht für alle Hunde gut ausgeht,


Wie war das doch mit ND und Treibball? Wie alle auf Herrn Nijboer und seinen neumodischen Erfindungen geschimpft haben?!? Was für ein Segen Treibball für total unterbeschäftigte Hütehunde und deren genervten Besitzern ist, hat sich auch nicht sofort jedem Aussenstehendem erschlossen. Ganz zu schweigen von dem Preydummy, der nur zu gerne belächelt wurde.

:mrgreen: Ich halte Treibball auch wirklich für Käse. Ein Hund, der hüten muss, braucht Hütearbeit-fertig. Mich stört es total, dass es von JN so vertreten wird, als sei es ein gleichwertiger Ersatz. Da kann ich auch das generelle Kopfschütteln der Hütewelt gut nachvollziehen.
Ansonsten-ob nu Treibball, Futterdummysuche oder Longierarbeit...ein netter Fun und grad Futterdummysuche ist eine herrliche Auslastung, da schönste Nasenarbeit- das Gedöhns dahinter finde ich genauso fragwürdig.
Aber JN ist ja auch ein besonders stark motivierter Vertreter der Alpha-Führer-Theorie, die mittlerweile stark angezweifelt wird.


Ich bin der Meinung nur wenn Bindung und Führung sich die Waage halten, kann so etwas wie Harmonie und Vertrauen im Mensch-Hund-Team entstehen.

Da stimme ich voll und ganz zu. Die Frage ist nur: Was ist das jeweilige Bedürfnis der Besitzer? Was ist richtig oder falsch?
Meine kleine Hündin steht gern auf dem Sofatisch...ich find das niedlich.
Die drei Monster klauen wie die Raben...find ich auch niedlich.
Andersrum sind mir Dinge wichtig, die anderen nicht soo wichtig sind.
Vertrauen entsteht für mich in erster Linie daraus, dass ich den Hund wahrnehme und auf Probleme/Ängste/Unsicherheiten eingehe.




Wie viele Hunde gibt es die in der Wohnung super hören, gerne mit ihren Menschen kooperieren und absolut unproblematisch sind. Aber wehe es geht nach draußen?!?

Ganz genau-deswegen arbeite ich mit meinem Hunden an Problemen im Alltag und nicht innerhalb kurzer Sequenzen.
Aber auch hier: Nur, weil Du das nicht möchtest, dass Dein Hund draussen keinen Terror macht, heisst das noch lange nicht, dass dieses automatisch richtig ist.
Viele Leute störts es einfach nicht, wenn Hund nach Rufen Nr 13 erst kommt oder sonstwas anstellt schiebt. Ich meine das ganz ernsthaft:
Wenn Hundehalter das nicht als wichtig ansieht und der Hund nicht gestresst ist, dann ist das so und es ist auch gut, wenn beide Seiten damit glücklich sind und die Umwelt nicht belästigt wird.


Und nicht alle Hunde sind unproblematische Zeitgenossen; es soll auch harte Kaliber geben, die einfach der Meinung sind, ohne Herrchen / Frauchen besser dran zu sein!

Wenn ein Hund wirklich der Meinung ist, ohne seinen Besitzer dran zu sein, frage ich mich, wie das Training ablaufen soll. Ich denke zb mal an Hunde aus dem Süden, die wirklich lange ohne Menschen gelebt und überlebt haben und zunächst wenig Interesse haben, dieses zu ändern und ausserdem schlecht über Futter/Spielmotivation zu begeistern sind?
Für den Rest: Lieber im gesamten Alltag Bindung leben statt dieses nachher hinter komplizierten Methoden noch zu vergessen.





Im Moment fällt mir kein anderes Training ein, dass so intensiv die Distanzkontrolle als Ziel hat und die Verbesserung der Kommunikation zwischen Mensch und Hund.


Als allererstes wäre da wohl mal: Hunde genau zu beobachten und alles über ihre Sprache zu lernen...ein Prozess, der wohl immer weitergeht und nie ausgelernt sein wird. Ich denke, bis heute gibt es viele Probleme, weil Hund oft missverstanden werden. Manchmal wundert es mich nicht...wie viele Hunde sagen ganz klar " Das möchte ich nicht"..." Das ist mir ein bisschen zuviel" und werden einfach ignoriert? Ich pack mir da ganz klar an die eigene Nase-hätte ich früher öfters auf meinen Hund geguckt statt auf fragwürdige Leute gehört, dann wären Dinge einfach anders gelaufen.


Distanzkontrolle ist einfach Sache der Übung...zig Hunde arbeiten bestens in der Distanz-alles Sache des Aufbau. Kleiner Verweis an Rettungshunde, Jagdhunde, etc-bei diesen Hunden ist Distanzkontrolle einfach Vorraussetzung und Longiertraining dort höchst selten...trotzdem haben die Hunde das gelernt.





Aber diese Sachen machst du doch sicherlich auch nicht mal so zwischendurch, oder? Du mußtest deine Hunde dafür begeistern, das Training sinnvoll aufbauen und üben, üben und nochmals üben. Einfach so mal „zwischendurch“ klappt einfach nicht, bei keiner Art der Hundeausbildung. Entweder 100 % oder ihr bleibt ewig in den Kinderschuhen stecken!


Hier seh ich wieder die Grundlagen *im Alltag* Meine Hunde sind fast immer bereit, mit mir zu arbeiten.
Klaro mussen Dinge sinnvoll aufgebaut werden...aber nur, weil man etwas wenig professionell macht, heisst das nicht, dass sie schlecht sind.
Letztendlich zählt hier in meinen Augen einfach der Weg, nicht das Ziel.
Ausser Rettungshundearbeit mache ich tatsächlich nix "richtig", dafür immer mit viel Spass und einfach so, wie uns danach ist.


Jeder sollte für sich die Art von Beschäftigung wählen, die ihm und seinem Hund am meisten liegt. Im Endeffekt kommt es doch eigentlich nur darauf an, dass man sich intensiv mit seinem Hund beschäftigt, auseinandersetzt und die gemeinsame Zeit sinnvoll nutzt. Aber einfach mal so nebenbei und ein bißchen ausprobieren, geht nicht!

*nichteinig* :mrgreen: . Naja, zum Teil schon. Klar...jede soll die Beschäftigung wählen, die ihm und seinem Hund Spass macht...und die Hauptsache, dass man sich intensiv miteinander beschäftigt.
Nur muss es nicht professionell sein...es spricht nix dagegen, hin und wieder ein bisschen was zu machen und sich auszuprobieren imo.
Pelle fährtet zb total "zwischendurch". Für uns ist das totaler Fun...völlig unkorrekt, was ein korrekter Winkel ist, weiss er nicht und Dinge zwischendrin werden ignoriert statt korrekt verwiesen. Und? Stört das wen? Es macht uns beiden Spass und ist eine nette Nebenbeibeschäftigung. Nur, weil ich niemals eine Fährtenprüfung ablegen werde, ist es nicht unbedingt schlechter. Zwar lacht uns jeder SVler aus, aber ich find die Tatsache, dass er mehrere Tage alte Fährten, die komplett ohne Leckerlies gelegt wurden, gut arbeiten kann, erstaunlich und macht mich (uns) stolz...auch als Nebenbeschäftigung :wink: .
Und wenns bloss ein kleines Suchspieli ist...oder ein gemeinsames Kontaktspiel...ist doch fein. Nur weils "zwischendurch" ist, muss es nicht schlecht sein. Auch wenns in den totalen Kinderschuhen steckenbleibt...macht doch nichts. Niemand sollte demotiviert sein, nur weils nie turnierreif oder prüfungsreif wird...Hauptsache, es ist ein gemeinsamer Spass.
Liebe Grüsse!

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Beitrag von evarana » 26.03.2007, 13:15

Hallo Martha,

weiß nicht genau ob der Kommentar auf mich gemünzt war (Übrigens...man kann sich Hundeschulstunden und Seminare auch ohne Hund ansehen. Dazu rat ich jedem...in der Regel sollte eh ein ausführliches Gespräch vorangehen und ein persönliches Kennenlernen der Hunde. Aber da es doch Gang und Gebe ist, den Hund einfach in eine Gruppe zu stecken , "um mal zu gucken" und der Halter sich nachher in der Aufregung doch zu Sachen hinreissen lässt, die ihm im Nachhinein doch nicht gefallen/nicht logisch erscheinen-ist der Hund gar nicht erst dabei, passiert sowas gar nicht erst.
Wenn Du es so machts, kannst Du in Ruhe schauen, ob das was für Dich ist oder nicht) , aber wenn dann wollte ich dazu sagen, dass ich meinen hund gerne zu so etwas mit nehme (ihn aber nicht in die gruppe stecke u auch nicht einfach "mitspielen" lasse, weil sie dazu eh keinen bock hat u eventuel mit hunden zu tun bekommt, die sie nicht unbedingt haben muß) u mir die stunden ansehe. Es ist dann für uns gut als Abschalttraining zu benutzen. Natürlich nur bei entsprechendem wetter. die 2 stunden, die ich mir angesehen habe war ich OHNE hund da.
Mit dem Longiertraining kenne ich micht nicht aus. Ich weiß nur, dass die es bei uns in der huschu auch machen wollen, um hütearbeit zu machen, allerdings gibt es da dann auch schafe... sorry für die verwechslung...
viele grüße,

eva mit ebby

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Beitrag von Slimgirly » 26.03.2007, 14:56

Huhu Martha zurück, :D

ich denke schon, dass wir uns im Grunde genommen einig sind: im Vordergrund stehen immer unsere Hundis und der gemeinsame Spaß mit ihnen! :headbang: :headbang: :headbang:

Diesen ganzen Dominanzkram finde ich übrigens auch einfach Käse: meine Hunde gehen vor mir aus der Tür, sie müssen auf Spaziergängen nicht hinter mir laufen, bekommen zuerst ihr Futter, dürfen mit ins Bett und auf die Couch, dürfen von sich aus Initiative ergreifen, wenn sie spielen möchten und und und. Ich mache sogar Zerrspiele mit den Beiden, obwohl davor immer eindringlich gewarnt wird. Ach, ich könnte ewig so weitermachen.

Gelebte Konsequenz bedeutet für mich auch nicht, dass meine Hunde immer etwas bestimmtes nicht dürfen! Tut mir leid, wenn das falsch rüber gekommen ist. :omann: Wie Du schon geschrieben hast, Hunde unter sich reagieren bei der gleichen Situation auch unterschiedlich. Meine Kleine liegt zum Beispiel gerne auf der Couch, finde ich prima. Aber wenn es die Situation mal nötigt macht, geht sie ohne zu murren in ihr Körbchen.
Mal entscheide ich, ein anderes Mal erlaube ich meinem Hund eigene Entscheidungen zu treffen. Je nach Situation!
.
Und nicht das das hier falsch rüber kommt: ich bin weder für noch gegen H. Schlegel. Ich kenne ihn weder aus dem Fernsehen noch persönlich und habe ihn noch nie mit Hunden arbeiten sehen. Jedoch habe ich mich ein wenig belesen und ich finde das da viele gute Ansätze sind, über die es sich lohnt auch einmal nachzudenken! Und ob man den teilweise zusammenhanglosen Zusammenschnitten im TV immer trauen darf? Zumindest werde ich kein Urteil über Leute fällen, die ich nicht persönlich kenne.
Nein, bitte steinigt mich jetzt nicht! *duckundweg* :confused:

Okay, einigen wir uns doch einfach darauf, dass viele Wege nach Rom führen. Und so viele verschiedene Menschen / Hunde es gibt, so viele verschiedene Möglichkeiten gibt es das gemeinsame Zusammenleben zu gestalten. Egal für welche Beschäftigung man sich letztendlich entscheidet, wichtig ist doch nur, dass es allen Beteiligten Spaß macht und man die gemeinsame Zeit intensiv nutzt.

Ich habe für mich entschieden, mit meiner Kleinen das Longiertraining zu beginnnen. Und die ersten „Aufwärmübungen“ gestern verliefen ganz vielversprechend und machen Lust auf mehr! Hat mich eigentlich auch nicht wirklich gewundert, denn auch da werden wir uns einig sein: (Manchester) Terrier sind unheimlich kluge Hunde und für jeden Spaß zu haben!

LG,
Kathrin

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Beitrag von monsters » 26.03.2007, 18:50

ich denke schon, dass wir uns im Grunde genommen einig sind: im Vordergrund stehen immer unsere Hundis und der gemeinsame Spaß mit ihnen!

Ja :top:

Diesen ganzen Dominanzkram finde ich übrigens auch einfach Käse

:top: Das Schöne ist ja, dass es langsam, aber stetig in vielen Köpfen angekommen ist. Ich bin eben nur arg vorgeschädigt...zu oft verläuft Ausbildung immer noch nach dem Prinzip, dass Hunde einer Situation ausgesetzt werden, bei der vorher schon klar ist, dass er sie nicht ertragen kann und dann dafür bestraft wird :roll: . Ich reagier da einfach ziemlich allergisch drauf.

Aber wenn es die Situation mal nötigt macht, geht sie ohne zu murren in ihr Körbchen.
Mal entscheide ich, ein anderes Mal erlaube ich meinem Hund eigene Entscheidungen zu treffen. Je nach Situation!


Was viel mehr von Führungsqualitäten zeugt als permantes "Darfst Du nicht" :top:
.
Und ob man den teilweise zusammenhanglosen Zusammenschnitten im TV immer trauen darf? Zumindest werde ich kein Urteil über Leute fällen, die ich nicht persönlich kenne.
Nein, bitte steinigt mich jetzt nicht! *duckundweg* :confused:


Gar nicht *duckundweg*-ich seh das nämlich genauso. In dem "berühmten" Fall, der dann zur Euthanasie führte, steht meine Meinung allerdings fest. Dennoch: Selbst, wenn man viele Dinge nicht akzeptiert/toleriert, lohnt es sich dennoch, weiter hinzusehen. Nicht nur aus dem Grund "Man muss wissen, was der Feind tut" :rofl: ...vielleicht kann man dennoch einige Dinge lernen. Im Zweifelsfall gilt dann immer-Dümmer wird man selten und man macht sich halt Gedanken, WARUM man bestimmte Dinge nicht gut findet...auch das ist ja ein wichtiger Lernprozess.



Egal für welche Beschäftigung man sich letztendlich entscheidet, wichtig ist doch nur, dass es allen Beteiligten Spaß macht und man die gemeinsame Zeit intensiv nutzt.


:top:

Ich habe für mich entschieden, mit meiner Kleinen das Longiertraining zu beginnnen. Und die ersten „Aufwärmübungen“ gestern verliefen ganz vielversprechend und machen Lust auf mehr!

:top:


Hat mich eigentlich auch nicht wirklich gewundert, denn auch da werden wir uns einig sein: (Manchester) Terrier sind unheimlich kluge Hunde und für jeden Spaß zu haben!


Ich darf das ja wohl allemal behaupten als Besitzer von 2 Nicht-MTs 8) ...ich staune immer wieder darüber, was der kleine Rotzlöffel alles mit seinem Hirn macht. Das arbeitet auf Hochtouren...bezüglich verstehen, verknüpfen, realisieren können die Mädels viel von ihm lernen.
Bis die mal angefangen haben nachzudenken, hat Pelle längst die komplette Lösung raus und ist schon fast wieder gelangweilt :doof: :mrgreen: :wink: .
Liebe Grüsse!

steffi
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Beitrag von steffi » 26.03.2007, 20:51

Beschäftigung mit dem Hund als Freund/Partner ist in meinen Augen etwas wunderbares. Die Beschäftigung durch Spiel, "Gehorsamsübungen" (die ebenfalls spielerisch sein können), Raufen (dazu gehört auch, dass ich mich in den Arm beißen lasse, um die Festigkeit des Griffs zu testen und auslassen zu trainieren ) machen mir nicht nur Spaß, sondern lehren mich auch viel über meine Hunde.

Manche Halter haben aber selbst nie gelernt zu ihrem Hund ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen oder das eigene, manchmal im Tier angelegte Verhalten zu studieren und dann gegenseitige Anpassungsübungen vorzunehmen. Häufig handelt es sich um Menschen, die einen ausgeprägten Glauben an Über-Unterordnung pflegen ( ich Mensch - du Hund, huh :rofl: ), verborgene Ängste/ Vorbehalte gegen das eigene Tier haben oder einen ausgeprägten Hang zur Konditionierung haben ( der Roboterhund :wink: ). Letztere sind auch überzeugt, dass man alle Hunde gleich behandeln kann und immer das gleiche Ergebnis erzielt :omann: . Irgendwann sind dann einfach Zwistigkeiten vorprogrammiert, die gelöst werden müssen, um das Mensch-Hund-Team zu erhalten.

Für diese problematischen Beziehungen erarbeiten, nach meinem Verständnis, Hundetrainer wie Herr Baumann Lösungsansätze wie das Longiertraining oder ZOS oder Clicker etc. Zu berücksichtigen ist nun mal, dass nicht jeder Hund, nicht jeder Mensch und nicht jedes Mensch/ Hund-Team identisch ist oder über identische Probleme verfügt. Daher kann ein entwickeltes Trainingsprinzip nicht wie eine Schablone übergestülpt werden und alles ist flauschig.

Ein wirklich guter Trainer informiert sich über neue Trainingsmethoden, versucht sich ihr Prinzip zu erarbeiten und prüft die ihm vorgestellte Mensch/Hund Situation gründlich, bevor eine Übung verordnet wird. Darüber ist auch zu bedenken, ob der jeweilige Hundehalter emotional oder körperlich imstande ist, bestimmte Methoden umzusetzen. Es ist sinnlos, etwas zu verordnen, was der Halter nicht bringen kann oder vielleicht auch nicht der Hund.

Daher habt Ihr mit Eurer Einstellung wahrscheinlich grundsätzlich recht, dass scheinbar überflüssiges Gedöhns unter neuem Markennamen angeboten wird und zieht die Augenbrauen hoch. Aber es gilt zu bedenken, dass es auch professionelle Trainer gibt, die nicht nur Kasse machen wollen, sondern tatsächlich interessiert sind, dass das vorgestellte Problemteam zusammenbleiben kann.

Und wir sind Menschen!!! Menschen kaufen heute nur "Coole" Dinge. Was gut klingt, bezahlen wir gern und geben uns auch Mühe. Und aufrichtige Mühe ist schon der erste Schritt zum Lernerfolg. Der nächste Schritt ist des Menschen Spaß. Hat der Mensch Spaß, dann springt der Funke auch zum Hund über, beide werden locker und können manchmal zum ersten Mal nach langer Zeit wieder entspannt und genußvoll miteinander umgehen. Daher bin ich zunächst für neue Methoden offen, da auch ich abgebrühter Skeptiker doch mal was neues lernen kann, was meinen Wauzis und mir Spaß macht. Der Name des Spaß ist mir dabei egal :rofl: .

Steffi