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von Tinys Friend » 04.05.2009, 09:17
Über Hunde reden - ja! - ich bin auch dafür.
Letzte Woche war ich auf "Fortbildung" EINES Futterherstellers. Dort wurden verschiedene Futtersorten verglichen, die des Herstellers war natürlich die Beste. Auch hier wurden Äpfel mit Birnen verglichen und notfalls zum Teuersten oder Abartigsten der Konkurrenz gegriffen, damit die Ergebnissen stimmen (z.B. wurde bei einem Internet-Futter behauptet, es wäre als Kohlehydratquelle nur Banane drin - stimmt sogar, ist aber nicht das normale Futter, sondern ein Diät-Ausschluss-Futter, im "normalen" sind "normale" Kohlehydrate drin, das wäre aber dann billiger und besser gewesen, als das Beworbene).
Das Hauptproblem ist aber wohl, daß nur Langzeittests (und die wurden bei der Stiftung-Warentest-Aktion definitiv nicht gemacht) ein wirkliches Ergebnis liefern. Ich kann kein Trockenfutter als gut empfehlen, wenn ich noch Öl oder sonstwas druntermischen muss, damit die Bedürfnisse des Hundes gedeckt werden. Das mit dem Proteingehalt ist auch Augenwischerei. Es gibt Proteine (z.B. Federn), die der Hund nicht nutzen kann. Auch die Deklaration "70% Fleischanteil" ist irreführend. Wasser wird bei der Deklaration nicht angegeben da es hinterher wieder rausgetrocknet wird. Man nehme 700g Fleisch und 300g Reis, dazu benötigt man dann die doppelte Wassermenge vom Reis, die aber wie schon geschrieben nicht berücksichtigt wird. Wenn man das Ganze dann kocht, hat man um einiges mehr Reis als Fleisch. Da Fleisch zu ca 80% aus Wasser besteht, der gekochte Reis aber nur aus ca. 70% bleibt vom Reis auch noch mehr übrig als vom Fleisch. So kann man Kosten reduzieren (Reis und Wasser kosten nur einen Bruchteil) und die Kunden an der Nase herumführen.
Mit einem Billigfutter, das mit "sehr gut" abgeschnitten hat, bekam mein PRT nach ca. 4 Monaten staubiges glanzloses Fell. Beim Test wurde eben nur auf Schadstoffe und gesundheitsgefährdende Erreiger (Coli etc.) getestet, jedoch keine Langzeittests mit Hunden gemacht.
Ich kann nur empfehlen, die Deklaration genau zu lesen. Die Inhaltsangaben sind so aufgebaut, daß das, was am meisten drin ist, als Erstes kommt. Ein Futter, das mit Mais, Reis oder anderen Kohlehydraten beginnt, ist also schon minderwertig (kann aber für die Ernährung eines ruhigen, schweren Hundes - Labrador z.B. - durchaus geeignet sein). Auch wenn es mit Fleisch anfängt, gleich darauf aber erst Mais und dann noch Maismehl steht (wo bitte ist da der Unterschied, der Mais ist ja dann auch gemahlen), ist der Mais-Anteil höher als der Fleisch-Anteil. Die Hersteller arbeiten mit allen Tricks, um ihr Futter besser zu machen als es ist.
Jetzt bin ich so weit, dass ich beim Trockenfutter zwischen hochwertigen Sorten wechsle. Nassfutter gibt es nicht gemischt mit Trockenfutter (das gibt bei meinem Hund Pupse) und nicht abends (dann muss er in der Nacht raus) und Trockenfutter gibt es mit ein wenig Wasser.
Viele Grüße!
Luzie
Du hast ein Tier nur einen Teil Deines Lebens, aber vergiss nicht, daß Du es sein ganzes Leben hast.