Sprühhalsbänder

Kleine Tricks und schwere Fälle...
monsters
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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 13:11

Slimgirly hat geschrieben:
Genauso wie es nicht pauschal verteufelt werden darf,
Das seh ich anders...bei allem, was mit Gewalt zu tun, kann man durchaus in Schwarz und Weiss unterteilen.
Es geht nicht nur um den Sprühstoss um sich...ich verweise auf CvRs Worte, die das gut argumentiert.
Slimgirly hat geschrieben: Eben nicht! Auch ein Terrier kann und muss erzogen werden! Nur ist ein Terrier eben kein Aussi, kein Mali und erst Recht kein Schoßhündchen!
Diesen Satz unterschreibe ich voll und ganz. Nur verstehe ich nicht, was er mit Sprühhalsbändern zu tun hat.
Es ist nicht schlimm, wenn man mit einem Terrier überfordert ist. Dafür gibts es Hunderte von wunderbaren Hunderassen, die sich vielleicht besser eignen.
Aber ein Terrier sollte nicht unter solchen Massnahmen leiden müssen, nur weil er nicht ganz so easy-going ist und sein Hundehalter vielleicht einfach mit dieser Hunderasse überfordert ist.
Das gilt auch für mich-niemals nie hätte man mir damals einen solchen Hund geben dürfen!
Wenn eine Rasse vielleicht schwierig ist, dann gehört sie vielleicht einfach in Kennerhände und nicht in welche, die Probleme mit Sprühhalsbändern oder ähnlichen lösen.


Sorry nochmal für die krassen Worte. Ich meine niemanden speziell und möchte auch niemanden direkt angreifen. Meine Antworten sind wirklich allgemein gehalten. Verschiedene Meinungen treffen aufeinander und können/müssen/sollten auch nebeneinander existieren.
Nur mag ich meine Worte nicht rosa einfärben, weil meine Ansicht dazu tatsächlich so krass ist wie ich es geschrieben habe.
Ich denke, dass gerade solche Diskussionen ein Ort dafür sind, sich auszutauschen, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Liebe Grüsse!

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Beitrag von Slimgirly » 05.01.2008, 14:01

@ Marta,

nein, ich finde Deine Worte überhaupt nicht krass! Aus Deinem Beitrag spricht eher eine tiefe Traurigkeit, dass Du überhaupt jemals dachtest, Eure Probleme mit diesem Hilfsmittel in den Griff zu bekommen.

Ich finde es trotzdem nicht richtig, dieses Hilfsmittel pauschal erst einmal abzulehnen. In den richtigen Händen, mit fachkundiger Anleitung und als Teil eines Trainingsprogramms kann es durchaus funktionieren; wer die schnelle Lösung a la Tiernanny sucht - also umlegen und drauf lossprühen - der wird sicherlich Schiffbruch erleiden.

Ich habe es noch nicht gebraucht, bisher habe ich immer andere Wege gefunden! Aber ich würde niemals NIE sagen!
LG,
Kathrin

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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 14:16

Ja, aus meinen Worten spricht tatsächlich tiefe Traurigkeit. Darüber hinaus ist es mit tatsächlich unheimlich peinlich.


Hilfsmittel sind ja nicht gleich Hilfsmittel :wink: . Es besteht ein riesengrosser Unterschied zwischen einer Schleppleine, einem Clicker und einem Tele oder Sprühdings.
Generell hab ich ein Problem, bei wirklichen Problemen mit Hilfsmitteln zu arbeiten.
Ausnahmen natürlich, wenn es um Sicherheit geht...Maulkörbe, Schleppleinen, etc.
Ich denke, bei allen wirklichen Problemen muss man den Kern der Sache suchen...und konkret ohne Zwischenschaltung von Sekundärverstärkern oä arbeiten. Sinnvolle Ausnahmen gibts es sicher :wink: .

Aber in meinen Augen keine für solche Geräte.

Schon alleine, weil sich oft erst nach einiger Zeit zeigt, wo das Problem genau ist. Und auch, weil sich oft erst nach einiger Zeit merkt, wie Hunde wirklich damit umgehen. Das kann man nicht vorhersehen. Auch nicht, womit genau sie es denn verbinden. Wer clickert, weiss vielleicht, was ich meine..es erfordert gerade bei untrainierten Hunden viele Clicks, damit sie es mit dem verbinden, was wir meinen.
Das lässt sich auch mit dem besten Trainings und den erfahrensten Händen nicht ändern-innerhalb einer Millisekunde ist die Variation der Möglichkeiten immer noch sehr gross und nicht berechenbar.

Und auch, weil ich es schlichtweg gemein finde, mit Hunden, die sich nicht wehren können, so umzugehen :wink: .
Liebe Grüsse!

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Beitrag von Aljiana » 05.01.2008, 15:06

Was die Verwendung von Spühhalsbändern angeht, so habe ich ja bereits ausführlich meine Erfahrung damit beschrieben.

Ich hatte es damals als die letzte Möglichkeit angesehen, habe es bislang nicht bereut und würde es heute in der gleichen Situation auch wieder anwenden.

Welche Halsbänder ich allerdings ablehne, das sind die, die über Mikrophon bzw. Distanzsender ausgelöst werden, d.h. nicht von menschlichem Überlegen, sondern durch Technik.

In den letzten Jahren sind in Deutschland immer mehr dieser Mikro-Halsbänder rausgekommen. Sinn sollte sein, dem Hund das Bellen abzutrainieren (hast Du so eines verwendet Marta?).
Ein Mikrophon (in teureren Geräten auch ein Sensor, der Vibrationen an der Kehle aufnimmt) reagiert auf ein Bellen des Hundes und ein Sprühstoß wird ausgelöst.
Teilweise sind die Flüssigkeiten des Sprays mit Zitronella beduftet, so dass man anhand des Zitronengeruches beim Nachhausekommen gut feststellen konnte, ob und wie oft der Hund gebellt hat.

Ein großes Problem der Dinger ist, dass die Mikrophone teilweise so sensibel sind, dass sie nicht nur auf Bellen reagieren, sondern auch auf Knurren oder gar auf das Zufriedene Seufzen/Grunzen/Schnarchen, wenn der Hund sich in sein Körbchen legt/schläft.
Das ist nun wirklich grausam und führte zu einigen sehr verstörten Hunden.
Zumal es auch Situationen gibt, in denen ich ja gerade möchte, dass mein Hund in meiner Abwesenheit bellt. Wenn sich jemand an der Tür zu schaffen mach beispielsweise. Auch kann man nichts dagegen sagen, wenn ein Hund bellt, wenn jemand klingelt (er sollte dann halt auch wieder aufhören). Wozu haben wir denn Wachhunde?

Dann gibt es den "unsichtbaren" Gartenzaun. Hier wird dem Hund eine verpasst, wenn er über eine Gewissen Distanz zu im Garten platzierten Sendern hinaus läuft. HIer in Kanada ist das die große Masche und man bekommt das ZEug in jeden Tierladen. Leider selten mit Spay, sondern mehr mit Elektroschocker.

Diese beiden Varianten lehne ich pauschal ab. Das ist wirklich reine Bequemlichkeit oder auch Unwissenheit des Besitzers.

Anna hat(te) noch viele andere "Macken" (Kläffen, wenn alleine zuhause gehörte auch dazu), die man bequem mit dem Sprüher hätte angehen können. Haben wir aber nicht gemacht. Die oben beschriebene Situation war die einzige. Und wir haben sie auch nicht gleich angewandt, sondern erst nach einem Vierteljahr Einzelunterricht mit diversen anderen Methoden. Ich war mit meinem Latein schon lange am Ende und meine Trainerin dann schließlich auch.

Wir wurden von ihr gut an dem Teil gelehrt und sie hat uns auch dringendst davon abgeraten, auf eigene Faust damit herumzuprobiere, sollten wir weitere "Macken" damit beheben wollen, da auch sie das Halsband als letzte Instanz ansieht.

Meine anderen beiden Möglichkeiten wären gewesen, Anna nur noch an der Leine zu lassen (traurig) oder nur noch auf einsamen Feldwegen spazieren zu gehen (ebenfalls traurig).
Obedience und Agility hätten wir auch vergessen können (super traurig).

Wir haben das Halsband noch, es ist aber nicht in Gebrauch, sondern liegt seit über zwei Jahren in seiner Verpackung im Schrank.

Das hier sollte jetzt (auch wenn es so klingt) keine Rechtfertigung sein. Ich weiß es gibt viele Hundebesitzer, die diese Art Halsband ablehnen und ich akzeptiere diese Meinung, ebenso wie ich denke, dass sie meine akzeptieren.

Ich wollte nur meinen Standpunkt noch einmal verdeutlichen

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Beitrag von modi » 05.01.2008, 15:10

Sehr schwieriges Thema. Grundsätzlich unterstreiche ich auch den Satz, dass Gewalt anfängt, wenn Wissen aufhört. Was mich an solchen Geräten unter anderem noch zusätzlich stört ist die Tatsache, dass "JEDER" sie kaufen und verwenden kann. Bin überzeugt dass in wohl mehr als 90% der Fälle solche Dinge nicht richtig eingesetzt werden (vor allem auf einen längeren Zeitraum betrachtet). Wobei auch bei "richtigem Einsatz" berechtigte Zweifel angebracht sind, ob dies wirklich notwendig ist.

Und da sind wir schon beim nächsten Punkt, wann ist es überhaupt vertretbar, solche Geräte einzusetzten. Mit meinem heutigen Wissen würde ich folgendes sagen. Ich habe bei meinen Zwei gelernt (eigentlich bisher nur bei Wilson), dass wenn der Trieb so richtig eingesetzt und das "Hirn abgeschalten" hat, ich noch keine Möglichkeit gefunden habe, Wilson in so einem Moment anzusprechen. Noch nicht oft passiert aber gerade vor 5 Tagen wieder einmal -> Auslöser eine läufige Hündin, wir auf die Leute mit der Hündin getroffen -> Begrüßung -> Wilson erkannt was Sache ist -> es machte "Klick" und er war nicht mehr ansprechbar. Es bestand in dem Sinn keine "Gefahr" weil die Läufigkeit bereits "dem Ende zuging", aber es war dann offensichtlich, dass Wilson triebgesteuert war, ich behaupte er hätte nicht einmal gehört, wenn ich versucht hätte ihn anzusprechen (natürlich wäre so ein Fall nie ein Grund zb. ein Sprühhalsband einzusetzten!!). Worauf ich hinaus will ist, dass es Situationen gibt, in welchen der Trieb so stark ist, dass ich mit meinem Wissen keine Möglichkeit mehr finde, auf meinen Hund einzuwirken. Ich würde auch sagen, dass es zB. bei einem stark ausgeprägten Jagdtrieb und vorbeilaufenden Wild nicht anders ist.

Ich habe noch nie Hilfsmittel wie Sprühhalsbänder verwendet, hätte auch gar keine Ahnung wie und möchte mich dahingenend auch gar nicht informieren, da ich, obwohl es (bisher zum Glück nur bei Wilson) Situationen geben kann, wo ich die Kontrolle verliere, diese nicht einsetzten möchte.

Wenn überhaupt, dann akzeptiere ich einen Einsatz nur dann, wenn es um Probleme geht, bei welchen der Hund nur mehr triebgesteuert agiert und das "Hirn ausgeschalten hat" -> wenn es dann jemand einsetzt, stehe ich dem "neutral" gegenüber (richtiger Einsatz vorausgesetzt). Ich stehe dem neutral gegenüber, da mein Wissen hier eben auch aufhört und ich auch keine andere Möglichkeit des "zurückholens" des Hundes in einen ansprechbaren Zustand kenne.

Für alle anderen Probleme, egal welcher Art, halte ich einen Einsatz für verwerflich.

Desweiteren stimme ich mit Marta auch dahingehend überein, dass man bei wirklichen Problemen dem Kern der Sache auf den Grund gehen muss -> einfach zu versuchen das Symptom zu unterdrücken ist der falsche Weg. Aber genau da komme ich dann für mich an den Punkt, dass es beim Trieb schwierig wird, dem Kern der Sache auf den Grund zu gehen und eine Lösung zu finden. Der Trieb der den Hund dann unansprechbar werden lässt, ist ja auch kein "Problem" an sich oder ein "Fehler" des Hundes.

Lasse mich aber auch dahingehend gerne eines Besseren belehren.
Liebe Grüsse,
Max

Keine Beleidigung würde mich so hart treffen wie ein mißtrauischer Blick von einem meiner Hunde.

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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 15:29

Aljiana hat geschrieben:
Meine anderen beiden Möglichkeiten wären gewesen, Anna nur noch an der Leine zu lassen (traurig) oder nur noch auf einsamen Feldwegen spazieren zu gehen (ebenfalls traurig).
Obedience und Agility hätten wir auch vergessen können (super traurig).

Das glaube ich eben nie und nimmer :wink: . Mal abgesehen davon, dass ich Agi für aufgedrehte Hunde eh kritisch finde, finde ich diesen Argumentationsansatz einfach ein bissi unfair.
Mit "zum Wohl des Hundes" und "zur Sicherheit des Hundes" kannst Du fast alles "rechtfertigen", auch wirklich grobe Misshandlungen.

Ich schrieb es oben schon...es gibt für mich immer auch andere Wege :wink:
Liebe Grüsse!

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Beitrag von long nose pepper » 05.01.2008, 15:33

Hallo Marta,

jetzt möchte ich aber eines erklärt haben:

Man benötigt viele Wiederholungen um ein Training/Übung zu festigen, dass weiß jeder

Aber: warum weiß mein Hund noch fünf Tage später wo er die Sch.... gefressen hat und wenn man genau diesen Weg geht schon mit fliegenden Fahnen dorthin rast wo ich ihn fünf Tage zuvor abgepflückt habe? Diese Verknüpfung hat genau einen Leckerbissen benötigt um sich selbst zu belohnen und nicht zu vergessen, dass da noch ein Rest lag :puke:

Anderes Thema:

Aufgrund dessen, dass Rocket alles aufliest habe ich unter anderem auch versucht mit dem Sprayer diese eklige Fresserei zu unterbinden. Rocket hört für mich schon recht gut, aber bei lecker Sch.... sind die Ohren taub. Vorher hatte ich schon mehrere andere Trainingseinheiten, die immer eine Weile halfen und dann das Selbe in grün. Ich weiß genau, unser defizit liegt in den drei Monaten ihrer Sturm und Drangzeit, wo ich sogar proffesionelle Gassigänger aus unserer Hundeschule teuer bezahlt habe, weil ich gar nix mehr konnte. Nun zum Thema, also, es lag ein lecker Geflügelknochen auf einer Wiese und Rocketienschen fand ihn ganz toll. Ohren auf Durchzug und ich den Sprayer ausgelöst, sie erschrocken ich mit trallala und hopsassa die Maus aufgefordet sich ein Leckerchen zu holen. Denkste, man nähert sich dem Knochen nur etwas langsamer und nimmt ihn halt etwas vorsichtiger. Ich wieder das Ding ausgelöst: sie: ein Stück zur Seite und den Knochen fallen lassen, Ich: trallalla und hopsassa, sie: mich völlig ignoriert, nur interessiert an dem "Sprühknochen" :motz: . Das gleiche Spiel nochmal, was soll ich sagen, sie hat den Sprühknochen gefressen :omann: :motz: :omann: :motz: . Das einzige was es bewirkt hatte war: das sie sich ca. vier Tage den Leckerbissen vorsichtiger näherte :omann: und dann doch frass :puke:

Ok, das ist schrecklich in die Hose gegangen, aber einen Schden hat sie nicht davon getragen. Wenn ich mal Haaspry auftrage steht sie interessiert hinter mir und das einzige was sie vertreibt ist die Tatsache, dass es schrecklich riecht und sie dann Niesanfälle bekommt :rofl: :rofl:

Ich habe einen anderen Weg gefunden dem aus dem Weg zu gehen, ich muß etwas besseres dabei haben, wie das andere ist. Rohes Gehacktes, Blutwurst, Fischnuggets (helfen nicht bei Schei ......). Ich fütter sie zu Beginn des Spaziergangs an und dann geht es sehr gut. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der Maus. Seitdem ich wieder besser kann sind wir richtig zusammen gewachsen.

Ich denke nicht, dass ich Pepper oder Rocket Schade zugefügt habe. Pepper reagiert zu 98 % auf den Pieper, so dass sie schon automatisch abdreht und sich ein Leckerchen abholt. Ansonsten funktionieren in der Regel die Worde: "vergiss es" und sie kommt. Nur wenn Wild sichtbar ist haben wir Probleme, wenn ich das Wild nicht vorher gesehen habe.

Lestens bin ich mit meinem Mann und Christiane spazieren gewesen und da haben uns die Rehe fast umgerannt. Die Hunde hatten nichts mitbekommen, als die Biester plötzlich aus dem Gestrüpp direkt auf uns zu laufen. Eines ist auf Sigyn getreten. Nun, da standen wir ein paar Min im Feld und haben gewartet. Wenn fünf Hunde fünf Rehe jagen, ist das echt ne Tolle Geschichte! :motz: :motz:


@ Marta

Ich kenne diese Gedanken, die Wut, die Gefühle und die ewige Frage sehr genau. Dusty ist seit ca. 1,5 Jahren tod und ich stelle mir heute noch die Fragen: hat sie es wirklich gut bei uns gehabt? Wie oft habe ich ihr aus Unerfahrenheit Unrecht getan? Wie hätte sie sich entwickelt, wenn ich damals professionelle Unterstützung gehabt hätte? Und: Wie groß war doch ihr Vertrauen in uns, dass sie bis zum Schluß immer bei uns sein wollte?

Da, jetzt heule ich schon wieder, dass habe ich nun davon
Zuletzt geändert von long nose pepper am 05.01.2008, 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Sandra & Co.

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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 15:40

modi hat geschrieben:Worauf ich hinaus will ist, dass es Situationen gibt, in welchen der Trieb so stark ist, dass ich mit meinem Wissen keine Möglichkeit mehr finde, auf meinen Hund einzuwirken. Ich würde auch sagen, dass es zB. bei einem stark ausgeprägten Jagdtrieb und vorbeilaufenden Wild nicht anders ist.

.
Ich denke, der Knackpunkt ist einfach der...wenn man nicht mehr auf einen Hund einwirken kann..

Dann ist man einfach Stunden zu spät!

Jagen fängt nicht mit Hetzen an...sondern bereits weit, weit vorher.
Es kann gut sein, dass es sinnvoll ist, Monate kein wildreiches Gebiet zu betreten....um es dann eventuell schrittweise wieder zu erarbeiten.

Einen Sprüher sehe ich hier nur als Entschuldigung, dass man gewaltigst gepennt hat...man hätte einfach weit vorher eingreifen müssen.
Aber das ist ja vielleicht wieder zu anstrengend für uns Menschlein :wink: ?

Ist halt so...Antijagdtraining ist eben ein sehr komplexes Training in mehreren Ebenen und setzt bei vielen Hunden auch voraus, dass Jagen in gewünschter Form in Form von jagdlicher Ersatzarbeit geleistet werden MUSS. Trieb ist nun mal Trieb und muss befriedigt werden-sehe ich einfach als Recht des Hundes :wink: .
Aber jagdliche Ersatzarbeit kostet Zeit, ist vielleicht anstrengend...zu anstrengend für uns Menschlein :wink: ?


Natürlich läuft nicht alles immer perfekt und wohl jedem ist er wohl schon mal passiert, dass der Abruf nicht immer so zuverlässig war. Das ist einfach auch normal, denke ich.
Aber wenn man schon darüber nachdenkt, deswegen einen Sprüher zu verwenden, sollte man das eher als Zeichen nehmen, dass man auf dem Gebiet doch gewaltige Defizite hat :wink: .
Liebe Grüsse!

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Beitrag von long nose pepper » 05.01.2008, 16:05

monsters hat geschrieben:Jagen fängt nicht mit Hetzen an...sondern bereits weit, weit vorher.
Es kann gut sein, dass es sinnvoll ist, Monate kein wildreiches Gebiet zu betreten....um es dann eventuell schrittweise wieder zu erarbeiten.

Einen Sprüher sehe ich hier nur als Entschuldigung, dass man gewaltigst gepennt hat...man hätte einfach weit vorher eingreifen müssen.
Aber das ist ja vielleicht wieder zu anstrengend für uns Menschlein :wink: ?

Ist halt so...Antijagdtraining ist eben ein sehr komplexes Training in mehreren Ebenen und setzt bei vielen Hunden auch voraus, dass Jagen in gewünschter Form in Form von jagdlicher Ersatzarbeit geleistet werden MUSS. Trieb ist nun mal Trieb und muss befriedigt werden-sehe ich einfach als Recht des Hundes :wink: .
Aber jagdliche Ersatzarbeit kostet Zeit, ist vielleicht anstrengend...zu anstrengend für uns Menschlein :wink: ?


Natürlich läuft nicht alles immer perfekt und wohl jedem ist er wohl schon mal passiert, dass der Abruf nicht immer so zuverlässig war. Das ist einfach auch normal, denke ich.
Aber wenn man schon darüber nachdenkt, deswegen einen Sprüher zu verwenden, sollte man das eher als Zeichen nehmen, dass man auf dem Gebiet doch gewaltige Defizite hat :wink: .
Ich sehe das etwas anders. Ich habe den Sprüher gekauft, da war Pepper 3,5 Jahre alt und wir hatten sie von Welpe an.

Wir haben uns sehr wohl mit dem Thema sehr stark auseinander gesetzt und haben auch viel Ersatzarbeit geleistet. Aber wie willst Du das steuern? Wo soll man ansetzen?

Bsp.
Wir gehen im Feld spazieren und plötzlich springt Pepper mit einem Satz über ein Gebüsch und hat ne Katze am Wickel, für mich eine völlig unvorhersehbahre Situation, die ich nur an der Leine hätte kontrollieren können. Ich gehe nicht davon aus, dass mitten im Feld Katzen sind, naja habe ich mich geirrt. Aber ich bin immer wachsam und sehe in der Regel Wild vor Pepper und leine sie zum großteil an. Dann dauert es fast den gesamten Spaziergang, bis sie wieder runter gefahren ist. Auch Konzentrationsübungen auf Obidiancebasis helfen da nicht. Ich habe unter anderem mit Obidiance angefangen, weil ich einen Hund mit einem Jagdtrieb habe, der sich auch schon mehrfach selbst belohnt hat. Sie rennt aus dem nichts los und rennt sie erst mal, ist sie weg. Vielleicht gehört Pepper in jagdlich geführte Hände.

Pepper begann das Jagen nach ihrer ersten Hitze mit 8 Monaten und da habe ich sie noch komplett an der Schleppleine geführt. Einmal ist sie in die Schleppleine reingerannt und da ist das Halsband gerissen, einmal die Schleppleine. Das die Leine reisst, war sicher mein Fehler, aber das ein intaktes Nylonhalsband reißt, war nicht mein Fehler. Dabei hat sie sich sogar verletzt und hinkte, beim anderen hat sie sich die Ballen bis aufs Fleisch abgerieben, weil sie auf Asphalt bremste. Und ich hatte in beiden Fällen das Objekt der Begierde zuvor gesehen. Ich habe sie abgerufen (für mich konnte sie ja nicht weg) Sie bleibt stehen , sieht mich an, ich mach tralllala und sie dreht sich um und geht voll in die Leine.

Ich habe mir keine Trainingsdefizite vorzuwerfen. Wir haben trainiert was das Zeug hält, waren fünf mal die Woche im Unterricht, haben alles erdenkliche getan, gelesen und nichts war zu teuer um den Jagdtrieb kontrollieren zu können.

Hier setzt ein Instinkt ein, den ich nicht lenken kann, ich kann nur versuchen ihm zuvorzukommen. Und einer Katze die für mich nicht ersichtlich hinter einem Gebüsch sitzt, der kann ich nicht zuvor kommen, das belohnt sich von selber.

Leider muß ich zugeben: Pepper ist ein sehr geschickter und schlauer Jäger. Rocket hat gar nichts davon, obwohl sie mal ne Maus fängt. Und mit Rocket habe ich nicht halb so viel Aufwand betrieben.

Das kann man nicht steuern!
Liebe Grüße
Sandra & Co.

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Beitrag von Matthias » 05.01.2008, 17:02

Hallo,

das ist ja wirklich eine interssante Diskussion geworden, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte angenommen, ich werde für meinen Beitrag komplett verprügelt.

Aljana schrieb:

"Das hier sollte jetzt (auch wenn es so klingt) keine Rechtfertigung sein. Ich weiß es gibt viele Hundebesitzer, die diese Art Halsband ablehnen und ich akzeptiere diese Meinung, ebenso wie ich denke, dass sie meine akzeptieren. "

Da kann ich nur zustimmen. Ich bin weder für eine Relativierung von allem, noch für absolute Ausagen. Es muß der Situation entsprechend entschieden werden und keiner hat unendlich Zeit. Und da muß ich sagen, haben wir es richtig gemacht. Ich habe wirklich lange gegrübelt, ob ich unserem Sensibelchen Tarka das antun kann. Sie ist ein gestörter Hund, es gibt Momente, da verknüpft sie Sachen aus ihrer Vergangenheit, die wir nicht kennen mit Sachen, die wir gar nicht wahrnehmen, und ist ein Häufchen Elend. Ich bin in der Familie derjenige, der solchen Hifsmitteln am kritischsten gegeübersteht. Wir hatten auch Hilfe, die Leute vom Hundeplatz und ein erfahrerer Hundetrainer, aber die waren auch am Ende des Lateins.
Die wahrscheinlichste Vermutung für ihre Autoverfolgung ist noch, daß es ihr auf einmal einen riesen Spaß gemacht hat. Aber wie sollte ich sie vom Gegenteil überzeugen, wenn ich nicht die Chance hatte, auf sie einzuwirken. Die Alternative wäre gewesen, meistens nur an der Leine(auch nicht so gut für die Hundeseele), oder irgendwann überfahren zu werden. Sie hat so schon einen Schutzengel gehabt, in der Zeit ihrer wilden Autoverfolgungen.
Ich nehme mir viel Zeit für die Hunde, aber es gibt eine Begrenzung, das ist die Realität. Wir waren erfolgreich, es hätte natürlich auch anders ausgehen können. Ich war der Meinung, daß ich bei Tarka in punkto Vertrauen nicht mehr erreichen kann. Aber in den letzten Wochen hat es bei ihr einen Vertrauensschub gegeben, den ich mir nicht habe träumen lassen. Das hat jetzt nichts mit dem Sprühhalsband direkt zu tun, aber mit der Sicherheit, die ich dadurch aufgebaut habe.
Das die Sachen so frei verkäuflich sind, ist sicher ein Problem. Aber für Leute die etwas Verständniss für Hunde haben und sich Zeit für die Vorbereitung nehmen, ist das sicher ein Mittel, um Extermsituation in den Griff zu bekommen. Wir hatten nichts anderes, als die ausführliche Anleitung des Gerätes, und das war ausreichend.
Ich muß es noch mal sagen, ein Sprüstoß ist nur eine Unterbrechung eines Verhaltens, die man sonst nicht erreichen könnte, nichts anderes. Was Mensch dann macht, ist das eigentlich Entscheidende. Deshalb kann es meiner Meinung auch nur in eindeutigen Situation eingesetzt werden, wo alles vorher geplant ist und nicht einfach nur gegen Bellen.
Ich denke auch, daß ein Hund der einigermaßen Vertrauen zum Herrchen hat, so einen Sprüstoß ohne Schaden wegsteckt.

Viele Grüße

Uta + Matthias + Tarka + Odessa
Zuletzt geändert von Matthias am 05.01.2008, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 17:19

ät Sandra

Schau, ich will Dich nicht kritisieren. Ich kenne Dich, ich kenne Deinen Umgang mit Deinen Hunden.
Ich mag Dich und meine Hunde mögen Dich-ich würde sie Dir sogar anvertrauen, und das würd ich nur bei den wenigsten tun.

Ich bin halt einfach nur diesen einen Punkt betreffend anderer Meinung.
Ich hoffe, das das nicht schlimm ist.
Ich nehms Dir nicht krumm (dazu hab ich ja gar kein Recht) und wie Du weisst, kann ich auch mit Sprühhalsbandhunden prima spazierengehen und stör mich mehr oder weniger nicht dran...es geht mich ja in dem Fall halt einfach nix an.
Aber ich hoffe, es ist trotzdem ok, sich innerhalb einer Diskussion um das Thema damit auseinanderzusetzen.

Man kann ja auch anderer Meinung sein-ich hab ja auch nie nen Hehl draus gemacht, dass ich mich mit Deiner Hundeschule innerhalb von 5 Minuten massivst in die Wolle kriegen würde, wenns um meine Hunde ginge.

Ich denke eben nach wie vor, dass man einfach auch für solche Probleme wie Deins kein Sprühdings braucht. Es kommt auch nicht drauf an, wieviel man trainiert....sondern manchmal wie man trainiert.

Das Hunde, die schon mehrfachst Jagderfahrungen gemacht haben, einfach schwierig im Training sind-keine Frage.


Ich will nicht rumklugschei***...ich weiss oft für viele Probleme selbst keine Lösung....und es ergeht mir sehr oft, dass Hirn spontan für mich vom Himmel fällt und mir grundsätzliche Dinge klar werden und ich mich selbst erschrecke, wie mir solche Grundsätzlichkeiten noch vor 5 Minuten nicht bekannt waren.

Nobody is perfect.

Wir wissen halt oft einfach zu wenig von Hunden. Aber auch das wieder ist ein Grund, weshalb wir die Finger von solchen aversiven Mitteln lassen sollten. Wenn uns später klar wird, was wir getan haben, ist es zu spät.

Nur weil es gut aussieht, muss es nicht gut sein. In meinem Fall:
Pelle hat sein Gekläff eingestellt. Er hat nichts mehr getan, was ich als negativ ansehen konnte.
Aber...das hat das Problem halt eben nur für einen von uns gelöst.
Liebe Grüsse!

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Beitrag von Slimgirly » 05.01.2008, 17:31

modi hat geschrieben:
Grundsätzlich unterstreiche ich auch den Satz, dass Gewalt anfängt, wenn Wissen aufhört.
Wobei wir jetzt wieder bei der Frage sind: was genau ist denn nun Gewalt? Leine rucken, „Nein“, Wurfkette, Sprayhalsband??? Wie viele Hunde gibt es, die seelische Krüppel sind, weil sie ständig ignoriert werden, weil sie körpersprachlich durch ihren Menschen „erdrückt“ werden, weil sie unverstanden sind, und das obwohl sie geliebt werden und sie ansonsten ausschließlich positiv erzogen werden. Oder Hunde, die alles dürfen, die unerzogen sind und sich „benehmen“ wie kleine Kinder, die nie Grenzen kennen gelernt haben? Hund soll es ja gut haben! Ich glaube nicht, dass diese Hunde „glücklich“ sind. Wo genau fängt Gewalt an der Hundeseele denn nun an? :confused:

Es sind nicht nur die „bösen Hilfsmittel“, die eine Hundeseele zerstören können. :cry:

Es gibt Hundetypen und Situationen, wo man einfach mit Klicker und Leckerli nicht weiterkommt. Wo Hund die tollsten Guddis dem Menschen vor die Füße spuckt, wo es ihm egal ist, ob gleich ein „Klick“ kommt. Wo man gar nicht zum Hund vordringt, oder der Hund austestet, ob man es wirklich ernst meint. Diese Hunde gibt es – nicht nur die pflegeleichten, einfach zu handhabenden, sensiblen Fellnasen.
monsters hat geschrieben: Einen Sprüher sehe ich hier nur als Entschuldigung, dass man gewaltigst gepennt hat...man hätte einfach weit vorher eingreifen müssen.
Aber das ist ja vielleicht wieder zu anstrengend für uns Menschlein :wink: ?

Diesen Satz finde ich sehr unfair, denn – zumindest hier im Forum – habe ich nicht das Gefühl, dass sich die Bekenner zum Sprayer diese Entscheidung leicht gemacht haben.

Hilfsmittel – egal ob positiv oder negativ – sollten immer kritisch hinterfragt werden - keine Frage. Dabei gilt bei mir der Spruch: So wenig wie möglich, so viele wie nötig!

In über 20 Jahren Hundehaltung habe ich bisher nur Halsband, Geschirr, (Schlepp-) Leine, Leckerli und Futter gebraucht. Das liegt aber sicher nicht daran, dass ich so super mit Hunden kann, sondern vielmehr daran, dass es mir meine Hunde – trotz zahlreicher Baustellen und anfänglicher Probleme – im Nachhinein betrachtet sehr leicht gemacht haben.

Das kann aber beim nächsten Hund schon ganz anders aussehen!
LG,
Kathrin

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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 17:54

Slimgirly hat geschrieben:
Diesen Satz finde ich sehr unfair,
Hm, ich glaub, es ist falsch rübergekommen. Ich meine damit...wenn ich meinen Hund erst auf mich aufmerksam mache, wenn er auch nur überlegt zu wildern....bin ich viel zu spät.
Egal ob ich clickere, rufe, oder sprühe...man muss reagieren, bevor der Gedanke überhaupt entsteht.
Dass das nicht easy ist-keine Frage.
Aber darauf kommt es *generell* an mich in der Ausbildung von Hunden.
Im Falle von Jagdverhalten setzt ja die Endorphinausschüttung weit vorher ein, nicht erst, wenn Hund zum Jagen ansetzt. Also hab ich eine Jagderfahrung mehr, auch, wenn ich sie unterbrochen habe.
Sinnvoller wäre es doch, gar keine unerwünschte Jagderfahrung zu haben!
Zumal die Endorphine ja noch Tage im Körper bleiben...und man seinen Hund dadurch für Tage in leichte "Jagdstimmung" versetzt.
DAS meinte ich mit gepennt und das unterstreich ich auch gern noch....wie gesagt, das seh ich als Grundlage jedes Trainings, ob man nu mit Clicker, Schleppleinen, etc, etc arbeitet.



Ich dagegen finds unfair, dann wieder zu sagen "nicht bei jedem Hund gehts mit Leckerlies und Clicker" :wink:
Nur weil man nicht mit aversiven Mitteln arbeitet, heisst das nicht, dass man auf Gehorsam keinen Wert legt und einem Hund alles durchgehen lässt. Und auf sinnvolles Training keinen Wert legt.
Meine grosse Hündin war einsatzgeprüfte Rettungshündin-da MUSSTE ich mich auf Grundgehorsam verlassen, das war kein Spass mehr.
Und sie ist ein Schäfermix, der sich schnell einschüchtern lässt durch harte Worte...was aber für mich kein Grund ist, mit ihr nicht genauso fair und respektvoll umzugehen wie mit jedem anderen Hund auch. Sie macht es jedem sehr leicht....und wenn man sich mal 5 Minuten mit ihr beschäftigt, kann man sofort guten Grundgehorsam von ihr fordern.
Auch hier...nicht alles, was gut aussieht, muss auch wirklich gut sein :wink: .
Liebe Grüsse!

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Beitrag von monsters » 05.01.2008, 18:04

Slimgirly hat geschrieben:
Es sind nicht nur die „bösen Hilfsmittel“, die eine Hundeseele zerstören können. :cry:
Full Ack!!!


Aber nur, weil andere Sachen auch schlimm sind, wertet es Sprühhalsbänder nicht auf!
Nicht nach unten orientieren...lieber nach oben!

Womit wir unsere Hunde glücklich machen und wie wir sie unglücklich machen könnten, ist eine Frage, mit der sich jeder Hundehalter in meinen Augen immer beschäftigen sollte und das immer hinterfragen sollte.
Liebe Grüsse!

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Ynys Daeargi
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Beitrag von Ynys Daeargi » 05.01.2008, 19:14

Eigentlich dachte ich ja, ich hätte alles gesagt, was ich dazu meine, aber ich fühle mich momentan so böse angegriffen und in den Topf der Hundequäler geworfen, daß ich doch noch was schreiben will.

- ich habe nicht 24 Stunden Zeit für meine Hunde, aber ich liebe sie trotzdem

- ich bin langsamer als meine Hunde und kann auf dem Feld nur ganz selten was rechtzeitig erschnuppern

- einen durchstartenden Welsh-Terrier mit Wildgeruch in der Nase mit Trallala und Leckerli "zuerst auf sich aufmerksam" machen zu wollen, halte ich für bestenfalls blauäugig:
Der ist in etwa 2 Sekunden außer Reichweite - da gibt es kein "vorher" und beim Hund noch nicht mal unbedingt körpersprachliche Anzeichen vor dem Sprint oder dem Einschliefen in den Bau, den ich nicht sehen konnte

- meine Hunde sind autonome Wesen und emotional nicht so abhängig von mir, daß es nicht ein paar sehr hündische Dinge im Leben gäbe, die ihnen wichtiger sind als mein Wohlgefallen. Jahrhunderte Selektion auf selbständiges Handeln lassen sich nicht verleugnen. Und ein Zögern im Bau für die Rückversicherung beim Herrn konnte Tod durch Dachs und Fuchs bedeuten - die Hunde mußten ihre Entscheidung, ob weiterer Angriff (Jagd) oder Rückzug (Herr, Lob, Belohnung) angezeigt sind, selbst treffen.

Nein, ich stehe dazu, Teletakt verwendet zu haben und in der sehr eingeschränkten Art und Weise, wie ich es getan habe, würde ich es in gleicher Situation auch sieben Jahre später noch immer tun.
Nicht selbst das Gerät in der Hand haben, damit der Zeitpunkt des Einsatzes hundertprozentig stimmt, die Situation genau kontrollieren können, damit nichts fehlverknüpft wird und natürlich nur in Bezug auf ein Verhalten, das ohne den bösen Überreiz an sich "sitzt".

Ich brauchte es nur bei einem Hund, und ich sehe keine Veranlassung, das für einen Hund zu propagieren, bei dem es anders geht.


Ja, ich bin ein gewaltbereiter, nicht-denkender und tierquälerischer Unmensch.

Und ich gedenke das zu bleiben.

Carsta