modi hat geschrieben:
So langsam dämmerts mir aber, dass ich total am Thema vorbeigeschrieben habe...........also zurück zum Thema.
Nö, gar nicht...danke für die ausführliche Antwort.
Mir ist schon klar, dass grad die Strassen einfach immer einen Gefahrenpunkt darstellen...das ist mehr theoretisch als praktisch gemeint.
Mir sind noch andere Worte eingefallen, um meine Frage nochmal verständlicher zu machen:
Mein Windhundbeispiel...Hunde, die einer grossen Selektion unterliegen in Bezug auf Jagen auf Sicht. Im Endeffekt wurden sie gezüchtet, um bewegende Dinge *selbstständig* wahrzunehmen und *selbstständig* zu bejagen-also erwarte ich dann plötzlich als Windhundhalter genau das Gegenteil von dem, was ich jahrelang mit viel Muße in sie reingezüchtet hab....und das KANN ich dann einfach nicht erwarten. Da muss dann scheinbar auch Monstermarta ihre Ansichten modifizieren

Ich kann ja nicht Eigenständigkeit in einen Hund züchten, sie dann aber verbieten, weils mir jetzt gerade nicht mehr in den Kram passt.
Gilt das in Ansätzen auch für Manchester-Terrier?
Manchester sind ja nu schon recht *speziell*. Wie gesagt, den Windhundanteil kann man nicht wirklich unterschlagen, aber auch so sind ja durchaus *speziell*
Was ich an meinem Manchester genauso bewundere, wie ich es gelegentlich anstrengend finde, ist die Tatsache, wie extrem er einfach alle seine Sinne eingeschaltet hat...
Meine Mädchen, besonders mein Schäfermix...die können sich regelrecht in Gedanken verlieren-wenn man sie dann ruft, kanns sein, dass man zweimal rufen muss, weils nicht angekommen ist...und dann kriegt man nochmal ein Fragezeichengesicht zugestreckt, was scheinbar sagen will:
"Ähm? Haste Du was gesagt? Zu mir? Kannste das nomma wiederholen büdde?". Das könnte Pelle NIE passieren...der ist immer voll da, schon kleinste Dinge von mir (gewollt wie ungewollt

) reichen schon, um seine Aufmerksamkeit zu haben.
Genauso nimmt er seine Umwelt wahr...der registriert schlichtweg alles irgendwie...ich bin bis heut noch erstaunt, was ihm alles in welcher Geschwindigkeit auffällt-das kleine Hirn schläft irgendwie nie und denkt auch noch ständig über alles nach.
Währenddessen ist MEIN Hirn darauf trainiert, wie ein kleines GPS-Gerät zu arbeiten...wo kreuzt plötzlich ein Weg, wo könnten Gefahrenquellen kommen, etc. Es kann einfach passieren, dass er sehr schnell reagiert...damit ist jetzt nicht gemeint, dass er abhaut, jagt oder sonstwas-aber er reagiert halt eben sehr fix.
Ich denke, genau diese Eigenschaften sind einfach mit das, die durch sein Manchestererbe zu erklären sind.
Ich stell mir bloss die Frage, inwieweit man durch diese Eigenschaften dann tatsächlich mit meiner Einstellung, dass man doch jeden Hund (wie gesagt, es geht weniger um das Individuum, sondern mehr um Hund oder Rasse an sich) entsprechend ausbilden könnte, oder ob man eben bei Manchester Terriern damit rechnen muss, an Grenzen kommt

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Die Katzen und Kleintiere von Steffi sind ein gutes Beispiel für das, was eventuell Grenzen darstellen könnten.
Bei uns muss man durch den Hof unserer Nachbarn, um zu unserer Tür zu kommen-und damit an einem Kaninchen vorbei. Pelle würde nie dorthin-solange er mich in der Nähe vermutet. Ich brauche nicht zu sagen, was wäre, wenn er auch nur eine Minute allein im Hof wäre *kicher*.
Unseren Mädchen haben wir einmal erklärt, wie wir uns den Umgang mit dem Nini wünschen-trotz Jagdtrieb ist das seitdem kein Thema, ob wir nun dabei sind oder nicht.
Bei Pelle kann ich mir das einfach nicht vorstellen, jemals dahin zu kommen...aber fairerweise gilt da wieder die Tatsache, dass er Ninis zuerst als bejagbare Objekte kennengelernt hat und danach erst als Haustiere
Kleintiere und Katzen also ein Beispiel...ist es "drin", einen Manchester-Terrier so ausbilden, dass man ihn immer in sofortig abrufen/ins Platz rufen kann? Mal angenommen, in jeder Situation und Gelegenheit während Eures gemeinsamen Tages rennt Euch so ein Kleintier vor die Füsse? Also nicht nur da, wo ihr die Nachbarskatze eh erwartet

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Oder ist hier ein Manchester-Terrier ein Manchester-Terrier und es gibt Grenzen?
Weitergehend...Trieb ist Trieb und nicht unterdrückbar, sondern maximal kanalisierbar...stand oben schon. Was denkt Ihr? Gibt es Dinge bei Manchestern, die man kanalisieren sollte, um diesen Trieb zu befriedigen?
Sicher gilt für einige Terrierrassen, dass sie ohne jagdliche Arbeit nicht zufrieden leben und damit zumindest jagdliche Ersatzarbeit brauchen.
Und Manchester? Sicher clevere, sportliche Hunde, die Arbeit und Beschäftigung brauchen...aber gibts da ein Nonplusultra oder sinds Allrounder, die alles gern machen?
Im Nachhinein finde ich es übrigens schade, dass ich Pelle nie Spass-Coursings habe starten lassen-das wär genau sein Ding gewesen.
Jetzt mit der Rückengeschichte merk ich zb erst, wie essentiell für ihn Sprints sind....
Ich freu mich auf Antworten...ich hab ja bekannterweise nur einen Manchester-Terrier und bin daher SEHR interessiert an Meinungen!
Und nomma...es geht mir nicht um nicht um den individuellen Ausbildungsstand Eures Hundes. Ok, schon irgendwie, es ist eher: Ich will niemanden kritisieren, sondern einfach nur Euren Eindruck bezüglich diese Dinge bei unserer Rasse wissen.